Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Sozialministerium gibt Startschuss für Quartiersimpulse
Mengen und Scheer erhalten mit gemeinsamen Projekt die Höchstfördersumme
MENGEN/SCHEER (jek) - Nachdem die Städte Mengen und Scheer bereits Ende März den Förderbescheid für die Quartiersentwicklung in ihren Teilgemeinden erhalten haben, hat das Ministerium für Soziales und Integration die geförderten Projekte nun am Freitag in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Für das interkommunale Projekt, das „MenSchenRäume“getauft wurde, erhalten Mengen und Scheer insgesamt 115 000 Euro, die höchstmögliche Fördersumme (die SZ berichtete). Über einen Zeitraum von zwei Jahren soll damit anlehnend an die Impulse und Erfahrungen aus dem Mengener Ortsteil Blochingen, die Entwicklung der Quartiere in Ennetach, Rosna, Rulfingen, Beuren, Scheer und Heudorf vorangetrieben werden. Das im Förderantrag definierte Ziel sind eigene Begegnungstreffs für die Ortsteile, die am Ende zu einem interkommunalen Mehrgenerationenhaus
werden.
Damit gehören Mengen und Scheer zu den 24 Projekten, die neu in das Förderprogramm „Quartiersimpulse“aufgenommen wurden. Laut Pressemitteilung des Ministeriums ist das Programm Teil der Strategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten“. Über das Programm werden inzwischen 83 Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp sechs Millionen Euro gefördert. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und den Menschen vor Ort sei in diesem Programm fest verankert, heißt es weiter. „Um gefördert zu werden, bedarf es neben Formaten zur Bürgerbeteiligung auch der verbindlichen Mitwirkung von zivilgesellschaftlichen Organisationen. Dabei kann es sich um Bürgerinitiativen, Kirchengemeinden oder Vereine handeln.“Als wichtige Akteurin zur Stärkung der Zivilgesellschaft zusammengefasst und der Bürgerbeteiligung in BadenWürttemberg betreue die Initiative „Allianz für Beteiligung“das Förderprogramm im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration.
Obwohl der Förderantrag von den beiden Kommunen unter der Beratung von Johanna Benz-Spies gestellt wurde, die die weitere Koordination der Quartiersentwicklung übernehmen wird, freuen sich natürlich auch die beiden Landtagsabgeordneten über den Förderbescheid. „Jeder und jede egal welchen Alters, welcher Herkunft oder in welcher Lebenslage – soll sich in dem Quartier, in dem er oder sie lebt, wohlfühlen. Denn das Miteinander in der Nachbarschaft trägt maßgeblich zur persönlichen Zufriedenheit und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, wird die grüne Abgeordnete Andrea Bogner-Unden in einer Pressemitteilung zitiert. „Ich freue mich sehr, dass Mengen und Scheer im kommunalen Verbund hier dafür Sorge tragen, dass sich Menschen in jedem Alter in lebendigen Quartieren wohlfühlen und bei den Treffs auch begegnen können. Dies fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt Klaus Burger (CDU), der Mitglied des Sozialausschusses im baden-württembergischen Landtag ist.
In den Mengener Ortsteilen sollen die „MenschenRäume“auf den Ergebnissen der „Nachbarschaftsgespräche“aufbauen, die unter der Leitung von Johanna Benz-Spies und den jeweiligen Ortsvorstehern bereits stattgefunden haben oder bis Ende April noch stattfinden werden. In Scheer und Heudorf wird der Prozess nun etwas zeitverzögert anlaufen.