Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Aktivisten protestieren in Steinhilben gegen Tierhaltung
STEINHILBEN (lejo) - Daumen hoch, zustimmendes beziehungsweise ablehnendes Hupen und ein Tippen mit dem Zeigefinger an die Stirn – das waren die Reaktionen der Autofahrer, die am Freitag und am Samstag entlang der Straße fuhren, an dem das landwirtschaftliche Anwesen in Steinhilben liegt, wo es am frühen Freitagmorgen gebrannt hatte.
Dort standen Sympathisanten der Tierrechtsgruppe „Birkenfeld Cow Save” und von „Stuttgart Animal Save“, die mit Plakaten und Fahnen gegen Massentierhaltung demonstrierten. „Wir wollen zeigen, dass Menschen nicht das Recht haben, Tiere auszubeuten und zu töten. Wir sind gegen Tierhaltung im Allgemeinen”, erklärte Initiator Bruce Jung, der in sozialen Medien die „Eilversammlung“publik gemacht und zum Mitdemonstrieren eingeladen hatte. Trochtelfingens Bürgermeister Christoph Niesler zeigte für die „freie Meinungsäußerung“vor Ort Verständnis, fand es im gleichen Atemzug aber schade, dass der betroffene Landwirt an den Pranger gestellt werde, als ob er aktuell keine anderen Sorgen hätte. „Ich gehe meiner Arbeit nach, achte auf die Regionalität und das ist der Dank dafür“, sagte der betroffene Bauer kopfschüttelnd. Beim Brand auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb am frühen Freitagmorgen waren 60 Schweine qualvoll ums Leben gekommen. Der Sachschaden beträgt etwa eine Million Euro.