Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Im Neubaugebiet entstehen 22 Grundstücke
Gemeinderat Hettingen entscheidet sich für eine Variante – So geht es nun weiter
HETTINGEN - Die Planung des neuen 2,3 Hektar großen Baugebiets „Kleine Wiesen“in Inneringen schreitet voran. Das Büro Lars Consult aus Memmingen stellte fünf verschiedene Varianten vor; der Gemeinderat wurde gebeten, zu sagen, welches Konzept weiterentwickelt werden sollte. Bis Ende des Jahres müsse die Satzung laut Paragraf 13b des Baugesetzbuches beschlossen sein. „Für die Erschließung lassen wir uns dann Zeit“, sagte Bürgermeisterin Dagmar Kuster. Noch in diesem Jahr soll das neue Wohngebiet Käppelebrühl III erschlossen werden.
Nordöstlich von Inneringen liegt das Gewann „Kleine Wiesen“, hier soll mit dem beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b ein neues Wohngebiet entstehen. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde bereits 2019 gefasst. Die Gemeinde hat inzwischen die Grundstücke kaufen können. „Wir sind in einer ganz frühen Phase. Wir wollen nur ein Stimmungsbild einholen“, sagte Bürgermeisterin Kuster.
Zwei Grundsatzfragen wurden bei der Sitzung des Gemeinderats gestellt: Wolle man die Fläche maximal für Grundstücke ausnutzen oder wünsche man sich eine weitere Infrastruktur wie zum Beispiel für Spielplätze oder Parkflächen. Die Städtebauplanerinnen des Büros Lars Consult, Katharina Munz und Monika Beltinger, stellten das Projekt vor. Das künftige Wohngebiet liegt am Ortsrand, das Gelände ist abschüssig. Bisher wurde es landwirtschaftlich genutzt. Ein Feldweg trennt das künftige Wohngebiet von der landwirtschaftlichen Flur.
In fünf Varianten deklinierten die Städteplanerinnen die Möglichkeiten des Geländes. Die erste Variante mit 22 Grundstücken zwischen 800 und 1000 Quadratmetern hat eine gute Anbindung an das Dorf, ist in sich durch mehreren Straßen konsequent erschlossen und bezieht den Feldweg komplett mit ein. Hier könne es aber Konflikte zwischen Landwirtschaftsverkehr und parkenden Fahrzeugen geben, sagte Munz.
Die zweite Variante mit 16 Grundstücken zwischen 900 und 1500 Quadratmetern ermöglicht Doppelhäuser, hat in der Mitte einen Spielplatz und bezieht den Feldweg nicht in die Erschließung ein. Hier werde ein sozialer Schwerpunkt gelegt, so Munz. Die Erschließung erfolgt über zwei getrennte Straßen, was eine Realisierung in zwei Abschnitten
begünstigt.
Eine dritte Variante mit 17 Grundstücken zwischen 850 und 1200 Quadratmetern lebt von einer zentralen Erschließungsstraße, betont die Abgrenzung zu den landwirtschaftlichen Äckern und zum Feldweg durch einen markanten Grünstreifen.
Eine vierte Variante sieht 20 Grundstücke zwischen 1000 und 1300 Quadratmetern vor: Der Feldweg wird als zweite parallel verlaufende Erschließungsachse einbezogen, was den Nachteil hat, dass es innerhalb des Wohngebiets keine Ost-West-Durchgängigkeit gibt.
Die fünfte Variante hat den gewissen Charme, dass die Gärten alle nach Süden ausgerichtet sind. 16 Grundstücke zwischen 820 und 1200 Quadratmetern sind von Norden her erschlossen. Der Feldweg ist zum Teil einbezogen, zum anderen Teil als Grünstreifen angelegt. Am Ende der kurzen Beratung stand fest, dass die erste Variante bevorzugt wurde. Wichtig sei, dass die Bauplätze nicht zu groß seien und die Fläche gut ausgenutzt werde. Das neue Wohngebiet sollte gut an das Dorf angebunden sein: Denn ein abgeschottetes Quartier sollte nicht entstehen. Deshalb bleibt der Feldweg Feldweg und wird nicht in die Erschließung des neuen Wohngebiets einbezogen, um die Konflikte mit der Landwirtschaft zu vermeiden. Die Meinungen über einen Spielplatz waren geteilt, doch wog das Argument schwer, dass jede Familie einen Spielplatz im Garten habe.
„Wir sind in einer frühen Phase und wollen nur ein Stimmungsbild einholen.“Dagmar Kuster, Bürgermeisterin von Hettingen