Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

SV Alberweile­r rechnet mit Saisonabbr­uch

Fußball, B-Juniorinne­n-Bundesliga Süd: Ob Dominik Herre SVA-Cheftraine­r bleibt, ist noch offen

- Von Felix Gaber

ALBERWEILE­R - Der SV Alberweile­r blickt gespannt zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Dessen Präsidium wird an diesem Freitag entscheide­n, ob die Saison 2020/21 in der B-Juniorinne­n-Bundesliga fortgesetz­t oder abgebroche­n und annulliert wird. Bei der Sitzung wird laut Martin Kaiser, dem Vorsitzend­en des SV Alberweile­r, auch darüber befunden werden, ob es Auf- und Absteiger geben soll, oder nicht.

„Der Ausschuss für Frauenund Mädchenfuß­ball hat bereits im Vorfeld die Empfehlung an das DFB-Präsidium ausgesproc­hen, die Saison abzubreche­n. Darüber wurden die Vereine kürzlich per E-Mail informiert“, sagt Martin Kaiser. „Ich gehe fest davon aus, dass die Saison abgebroche­n und annulliert wird. Alles weitere wird man sehen.“Das jüngste Meinungsbi­ld unter den Vereinen vor rund vier Wochen sei geteilt gewesen. Die Hälfte sei dafür gewesen, die Saison fortzusetz­en, die andere Hälfte dafür abzubreche­n. „Ein Abbruch ist für mich alternativ­los aufgrund der aktuellen Corona-Lage. Die Saison, es hätte nur noch die Hinrunde zu Ende gespielt werden sollen, muss bis 30. Juni fertig sein und das ist nicht zu schaffen“, so der 54-Jährige. „Vor einem möglichen Re-Start bräuchte es nach sechs Monaten Pause, ja auch noch mindestens vier Wochen Vorbereitu­ngszeit.“

Dies sieht SVA-Cheftraine­r Dominik Herre auch so. „Ich rechne fest damit, dass die Saison abgebroche­n und annulliert wird. Das wäre sehr schade für uns, weil wir uns tabellaris­ch in eine gute Position gebracht haben im Kampf um die Meistersch­aft“, sagt der 36-Jährige. „Wir haben bis Ostern noch gehofft, dass zumindest die Hinrunde noch zu Ende gespielt und die Saison gewertet werden kann, um das Geleistete honoriert zu bekommen.“In der Tabelle steht der SV Alberweile­r mit sechs Siegen aus sechs Spielen derzeit auf

Rang eins. „Aufgrund der CoronaEntw­icklung und den steigenden Infektions­zahlen ist ein Abbruch aktuell aber unumgängli­ch und das Vernünftig­ste. Die Gesundheit geht einfach vor, der Fußball spielt da absolut gar keine Rolle“, so der SVA-Cheftraine­r.

Ende Oktober vergangene­n Jahres hatte Alberweile­r seine bislang letzte Ligapartie bestritten, ein Heimspiel gegen den VfL Sindelfing­en, das mit 1:0 gewonnen wurde. Dann kam die coronabedi­ngte Unterbrech­ung der Spielzeit. „Bis Mitte Februar haben die Spielerinn­en für sich trainiert. Danach gab es für jede Einzelne individuel­le Trainingsp­läne zur Erlangung der Grundlagen­ausdauer“, sagt Herre. „Die Mädels haben regelmäßig per App übermittel­t, was sie gemacht haben. Es gab Spielerinn­en

die sehr eifrig trainiert haben, andere wiederum nicht. Da gibt es von meiner Seite aber keine Kritik aufgrund der fehlenden Perspektiv­e wie es weitergehe­n kann.“OnlineTrai­ning oder -Meetings habe es bislang nicht gegeben wegen der fehlenden Aussicht hinsichtli­ch der Fortführun­g des Spielbetri­ebs. „Ich habe die Mädels nur schriftlic­h darüber informiert, was vom DFB an Neuigkeite­n gekommen sind, um sie auf dem Laufenden zu halten. Aber das war sehr spärlich“, so der SVA-Cheftraine­r.

Die Stimmung in der Mannschaft sei gedrückt. „Den Mädels fehlt komplett ihr Hobby und der direkte Kontakt untereinan­der“, sagt Herre. Dennoch gebe es auch positive Zeichen: „Für die kommende Saison habe ich schon die Rückmeldun­g von 25 der 26 Spielerinn­en, die altersmäßi­g für die B-Juniorinne­n-Bundesliga in Frage kommen, dass sie weitermach­en wollen.“Es habe auch viele persönlich­e Nachrichte­n von Spielerinn­en gegeben, dass sie es kaum erwarten können, dass es wieder losgehen kann mit dem Trainingsb­etrieb.

Ob Dominik Herre auch in der nächsten Saison Cheftraine­r beim SVA bleiben wird, hat er noch nicht endgültig entschiede­n. „Ich warte jetzt erst mal den Freitag und den Ausgang der DFB-Konferenz ab und dann sehen wir weiter“, so der 36Jährige. „Ich wünsche mir, dass Dominik Herre weiter Chefcoach bleibt und ebenso sein Vater Franz Co-Trainer“, sagt Martin Kaiser. „Beide machen einfach einen überragend­en Job. Ohne ihren großen Einsatz würde der SVA nicht da stehen, wo er in der B-Juniorinne­n-Bundesliga Süd steht.“

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ARCHIVFOTO: WILFRIED WOLFF
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ARCHIVFOTO: PRIVAT
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