Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die neue Blochinger Bühne macht Probleme
TÜV durchkreuzt die ursprünglichen Pläne bei der Sanierung der Mehrzweckhalle
BLOCHINGEN (vr) - Die Sanierung der Mehrzweckhalle in Blochingen geht gut voran, Zeit- und Kostenplan werden eingehalten. Im September wird die Baumaßnahme abgeschlossen sein. Ortsvorsteher Heiko Emhart berichtete in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats über den Stand der Bauarbeiten und ein Problem, das sich im Bereich der Bühne aufgetan hat. Die geplante Möglichkeit, die Bühne über eine Klapptechnik nach vorn zu verlängern, sei nicht umsetzbar, sagte er. Die Räte machten ihrem Unmut Luft.
Die Bühne wird im Sportbetrieb mit Steckelementen abgetrennt. Geplant war, dass die Steckelemente durch ein Klappsystem als BühnenVerlängerung umgelegt werden können. Der Musikverein braucht diesen zusätzlichen Platz beim Jahreskonzert. Nun sei diese Lösung aber wegen des TÜV nicht mehr möglich, sagte Ortsvorsteher Emhart. Der Aufprallschutz bestehe aus fünf Teilen, die am vorderen Rand der Bühne aufgesteckt werden. Diese Platten müssen nun bei Veranstaltungen herausgehoben und gelagert werden. Ursprünglich war eine praktische Lösung vereinbart worden, bei der die Platten einfach als BühnenVerlängerung umgeklappt werden können und so nicht herausgenommen und gelagert werden müssen. Diese Nachricht überraschte die Räte.
„Da bekommen wir Ärger mit dem Musikverein. Da fehlen uns acht Quadratmeter Bühne“, sagte ein Rat. Emhart gab zu bedenken, dass die neue Bühne tiefer sei als die alte. Die Vorhänge würden aber Platz nehmen, konterte der Rat. Die Räte waren sich einig, dass diese neue Planung ein Rückschritt sei und es nicht gehe, dass sie einfach vor solche Tatsachen gestellt werden. Sie überlegten, ob nicht ein Metall-Unternehmen eine Vorrichtung mit Füßen bauen könnte, die der statischen Belastung standhält. „Da gibt es sicher eine technische Lösung. Jeder Metall-Bauer macht Dinge, die der TÜV abnimmt“, waren sich die Räte einig. Blochingen sei sicher nicht der einzige Ort, der eine solche Klapptechnik wünsche. Emhart erklärte, er wolle mit der Firma, die den Auftrag bekommen hat, nochmal sprechen, ob es wirklich keine Lösung gebe und lud die Räte ein, zur Besprechung dazuzukommen. Er wolle nämlich keine zusätzlichen Bühnen-Elemente kaufen.
Die Räte sprachen ihren Unmut deutlich aus. „Die Sanierung kostet drei Millionen Euro und überall gibt es Notlösungen“, sagte ein Rat. Da heiße es, man sei im Kostenrahmen, aber dies gelinge nur weil man Dinge streiche oder als nicht realisierbar deklariere. Überall werde abgespeckt. Nun sei er gespannt, ob es auch bei der Beleuchtung und der Tontechnik Überraschungen dieser Art geben werde, sagte ein Rat.
Die Räte machten sich Sorgen, ob ausreichend Baumaterial zu Verfügung stehe, weil die Medien über Engpässe berichten. Ortsvorsteher Emhart erklärte, dass das Material bereits geliefert sei und die Preise fest seien. Zurzeit werde die Decke verkleidet und die Heraklitplatten eingesetzt. Der Estrich sei drin, der Fliesenleger komme. Er stellte die Pläne der Außenanlagen vor: Parkplätze, Blumenwiese, Zugangsrampen, Pflasterung und Kickschuhwaschplatz. Die Räte überlegten außerdem, ob die Verlegung der Gasleitungen im Ort so schnell voran gehen werde, dass die Halle rechtzeitig angeschlossen wird: „Nicht, dass wir die fertigen Oberflächen wieder aufreißen müssen“, sagten sie. Die Gasleitung werde verlegt, sobald die Straße geöffnet ist, sicherte Ortsvorsteher Emhart zu. Beide Maßnahmen laufen an dieser Stelle parallel. Wenn die Halle im September in Betrieb gehe, müsste die Heizung an das Erdgas angeschlossen sein, sagte er. Wenn es nicht der Fall wäre, werde übergangsweise ein Gastank aufgestellt.
Schließlich wurde der künftige Belegungsplan der Halle besprochen. Mengener Schulklassen werde ab dem neuen Schuljahr in der Halle Sportunterricht erteilt, weil die Ablachhalle saniert wird. Nach 16.30 Uhr stünde die Halle dann den Blochinger Vereinen zur Verfügung.