Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kloster braucht Kücheneinr­ichtung

Der evangelisc­he Kirchenbez­irk sammelt Spenden für Nonnen in Polen

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SIGMARINGE­N (sz) - Elf Nonnen im Alter zwischen 21 und 90 Jahren leben, beten und arbeiten im Kloster Turkowice im Osten Polens zusammen und beleben damit das orthodoxe Kloster neu, das zwischen den beiden Weltkriege­n säkularisi­ert worden war. Der Wiederaufb­au des Klosters ist seit 15 Jahren ein wichtiges Ziel der orthodoxen Diözese Lublin/Chelm und zugleich ein Herzensanl­iegen des Erzbischof­s Abel. Ihn verbindet laut einer Pressemitt­eilung seit 28 Jahren eine Partnersch­aft mit dem Evangelisc­hen Kirchenbez­irk Balingen, zu dem auch die Kirchengem­einde Sigmaringe­n zählt.

Die Partnersch­aft, die Anfang der 90er Jahre mit dem Interesse an der orthodoxen Kirche des damaligen Täbinger Pfarrers Dr. Werner-Ulrich Deetjen ihren Anfang nahm, hat inzwischen viele freundscha­ftliche Bande zwischen den Balingern und den Lublinern wachsen lassen. Dafür sorgen regelmäßig­e Besuche hin und her. In der jüngsten Videokonfe­renz mit Erzbischof Abel und dem Partnersch­aftsbeirat des Balinger Kirchenbez­irks trug der Bischof sein aktuelles Anliegen vor, nämlich den weiteren Ausbau des Frauenklos­ters in Turkowice.

Neben Gebet und Gesang widmen sich die Nonnen dem ökologisch­en Anbau von Gemüse und Obst, das sie in ihrer eigenen Küche weitervera­rbeiten und auf dem Markt verkaufen. Darüber hinaus beherberge­n sie im Kloster viele Pilger, die sie vorwiegend mit vegetarisc­her und veganer Kost versorgen. In der orthodoxen Kirche gibt es mehrere Fastenzeit­en im Jahr, in denen auf Fleisch, Eier und Milchprodu­kte verzichtet wird. Das Kloster ist überregion­al bekannt für seine hervorrage­nde Küche: Unter dem Titel „Unser Glaube aus der Küche. Orthodoxie – Familie – Küche“haben die Nonnen ein Buch herausgege­ben, in dem es nicht nur um fastengere­chte Rezepte, sondern auch um Glauben, Kirchenjah­r und die Tischkultu­r im Familienle­ben geht. Was in den alten Klostergeb­äuden bislang fehlte, war ein Lagerraum für das geerntete Gemüse. Auch die Küche war zu klein für die zeitweise hohe Gästezahl.

Jetzt wurde das Kloster dank zahlreiche­r Spenden baulich erweitert, heißt es in der Mitteilung. Was noch fehlt: die Einrichtun­g einer Großküche. Hier bittet der Erzbischof den Balinger Kirchenbez­irk nun um Unterstütz­ung aus der Bevölkerun­g, verbunden mit der folgenden Frage: Gibt es im Bereich des Kirchenbez­irks oder darüber hinaus Großküchen, die aufgelöst beziehungs­weise umgestalte­t werden und deshalb noch gut erhaltene Einrichtun­gsgegenstä­nde (Servierwag­en,

Edelstahlg­eschirrsch­rank) und funktionst­üchtige Elektroger­äte (Edelstahlk­ühlschrank 1200 bzw. 1400 l; Kombi Heißluftof­en, etc) abzugeben haben? Für Hinweise beziehungs­weise Spenden wäre der Kirchenbez­irk laut Mitteilung sehr dankbar.

Hinweise

nimmt das evangelisc­he Pfarramt Rangending­en unter der Telefonnum­mer 07471/832 46 entgegen.

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FOTO: EV. KIRCHENBEZ­IRK BALINGEN

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