Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Ich bin das Mädchen für alles“
HOHENTENGEN (jek) - Wenn im Dienstplan Lücken entstehen, gibt es Menschen wie Egon Kernler. Der Krankenpfleger im Ruhestand aus Krauchenwies kann - abgesehen vom ärztlichen Aufklärungsgespräch überall einspringen. Und tut das seit Eröffnung des Impfzentrums gerne. „Als ich in der Zeitung von der Suche nach Helfern gelesen habe, dachte ich: Impfen, das kann ich auch“, sagt er. „Heute weiß ich, wie viel Organisation und Planung da sonst noch dranhängt.“
Wenn er über mehrere Stunden an der Anmeldung mit Impfwilligen ihre Unterlagen durchgegangen ist, Daten ins System eingetragen und kontrolliert hat und eine kleine Pause macht, merke er oft erst, wie anstrengend es gewesen sei. „In allen Bereichen ist höchste Konzentration gefragt, vor allem, wenn wir so viele Impfungen zu stemmen haben“, sagt er. Deshalb gefalle ihm die gute Stimmung im Team besonders. „Hier sind alle freiwillig da und stets hilfsbereit und gut gelaunt.“Gleichzeitig sei es ein schönes Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Die Menschen, die zur Impfung kommen, erlebt Kernler als sehr gut informiert. Während er an den Abläufen im Impfzentrum nichts zu kritisieren hat, hätte er sich schon gewünscht, dass der Landkreis bei den Aufwandsentschädigungen für das nicht-ärztliche Personal den vorgegebenen Rahmen mehr ausgeschöpft hätte. Von den möglichen 50 Euro pro Stunde erhalten die Helfer mit 27,60 Euro etwas mehr als die Hälfte.