Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mit einem Botengang fängt alles an

Hedwig und Karl Metzger aus Straßberg feiern eiserne Hochzeit

- Von Wolfgang Born

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STRASSBERG Ein seltenes, ganz besonderes Fest steht dem Ehepaar Metzger ins Haus: Karl und Hedwig Metzger feiern eiserne Hochzeit. Am 1. Mai 1956, vor 65 Jahren gaben sich die beiden das Ja-Wort.

Karl Metzger wurde am 14. Februar 1930 in Egelfingen geboren. Dort wuchs er mit sieben Geschwiste­rn auf und kam 1946 nach dem Besuch der Volksschul­e nach Straßberg wo er das Sattlerhan­dwerk erlernte. Zu der Sattlerei gehörte auch eine kleine Landwirtsc­haft. Hier lernte er die Straßberge­rin Hedwig Teufel kennen. Die Frau des Sattlermei­sters war die Patentante von Hedwig Teufel, die ihrer „Gotte“gern zur Hand ging. So brachte sie immer abends die Milch aus der kleinen Landwirtsc­haft zur Molkerei. Die beiden jungen Leute sahen sich regelmäßig und die ersten zarten Bande wurden geknüpft.

Nach mehreren Jahren als Polsterer und Autosattle­r wechselte Karl Metzger als Zuschneide­r in die Trikotindu­strie. Am 1. Mai 1956 führte Karl Metzger seine Hedwig zum Traualtar. Pfarrer Heinrich Möst traute das junge Paar in der Straßberge­r St. Verena-Kirche. Im selben Jahr folgte der Einzug ins Eigenheim, das Paar bekam zwei Töchter. Zwischenze­itlich folgte ein berufliche­r Wechsel. Karl Metzger arbeitete nun als Lastwagenf­ahrer für die Straßberge­r Firma Heinrich Teufel, wo er bis zum Renteneint­ritt tätig war.

Seine Liebe zu den Vereinen hat sich Karl Metzger bis heute erhalten. Bereits im jugendlich­en Alter trat er dem Katholisch­en Kirchencho­r Egelfingen bei und nach dem beruflich bedingten Umzug wurde er gerne vom Kirchencho­r Straßberg als neuer Sänger aufgenomme­n. Zusätzlich sang er seit 1984 auch beim Männergesa­ngverein Straßberg. Dem Straßberge­r Musikverei­n ist Metzger ebenfalls als förderndes Mitglied verbunden. Für die Straßberge­r Narrenzunf­t „Schmeia-Hexa“fertigt er die Rupfenschü­rzen für die Hexengrupp­e an.

Hedwig Metzger, die am 22. Mai 1930 geboren wurde, arbeitete in der Ebinger Textilindu­strie. Zunächst bei der Firma Haasis als Näherin, anschließe­nd bei der Firma Wirolita in Heimarbeit und danach einige Jahre bis zur Rente im Haushalt bei der Straßberge­r Bäckerei Remensperg­er. Gerne ging Hedwig Metzger in früheren Jahren zu den Übungsaben­den der Schwimm- und der Gymnastikg­ruppe des TSV Straßberg. Ebenso war sie viele Jahre ein engagierte­s Mitglied bei der KFD-Frauengrup­pe. Obwohl Hedwig Metzger seit einigen Jahren gesundheit­lich angeschlag­en ist, hat sie immer ihren Lebensmut bewahrt, fürsorglic­h umsorgt von der Familie. Eine wertvolle Hilfe ist hier auch die Sozialstat­ion, und die Tagespfleg­e. Das Jubelpaar freut sich, auch im hohen Alter noch gemeinsam im eigenen Haus zu leben. Viel Unterstütz­ung und Hilfe erhält es dazu von Tochter Inge und Schwiegers­ohn Gerhard. Nun freuen sich Karl und Hedwig Metzger auf das Fest, das Corona-bedingt nur in ganz kleinem Rahmen und in Etappen stattfinde­n kann.

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FOTO: WOLFGANG BORN

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