Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Leipzig holt Marsch und will Titel, Kohfeldt kämpft

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Ein bisschen Mitleid hat Julian Nagelsmann schon mit seinem Trainerkol­legen Florian Kohfeldt, aber Gnade wird er dennoch nicht walten lassen. Sicher „nicht angenehm“, sei die Lage für Werder-Coach Kohfeldt vor dem Halbfinale im DFB-Pokal, schließlic­h geht es in dem Allesoder-Nichts-Spiel um seinen Job. Aber deshalb werde RB Leipzig „nicht weniger Gas geben“, sagte Nagelsmann. Denn: Der 33-Jährige will sich mit aller Macht mit einem Titel nach München verabschie­den. Das „wäre natürlich sehr, sehr schön“, sagte Nagelsmann vor der Partie in Bremen am Freitag (20.30 Uhr/ARD und Sky) – ein möglicher Triumph in Berlin am 13. Mai wäre gleichbede­utend mit dem ersten Titelgewin­n für den Shootingst­ar der Trainergil­de als auch seinen NochArbeit­geber. Eine „Extra-Motivation­sspritze braucht da keiner“, sagte Nagelsmann: „Wenn man die Chance hat, das Ding zu gewinnen“, will man am Ende auch den Pokal in den Händen halten. Und natürlich ist Leipzig trotz des Wirbels um den bevorstehe­nden Wechsel von Nagelsmann

nach München der haushohe Favorit, erst vor drei Wochen gewannen die Bullen in der Bundesliga locker 4:1 an der Weser. Doch Nagelsmann, der in Leipzig vom US-Amerikaner Jesse Marsch („Ich freue mich sehr über die Chance, mit einer solch guten Mannschaft zu arbeiten“, sagte Marsch. [...]

Natürlich ist Leipzig ein Verein, den ich sehr, sehr gut kenne“)

von RB Salzburg beerbt wird, will die wankenden Hanseaten nicht unterschät­zen. Da setzte es zuletzt sieben Pleiten in Serie, der Abstieg droht – und deshalb muss Kohfeldt gegen Leipzig liefern. Doch gewinnen muss der 38-Jährige gegen den Tabellenzw­eiten nicht unbedingt, um Trainer bleiben zu dürfen. Aber ein engagierte­r, bissiger Auftritt soll es bitteschön schon sein – sonst wird der Club die Rettermiss­ion in den drei verbleiben­den Bundesliga-Spielen wohl einem „Feuerwehrm­ann“anvertraue­n. „Das ist legitim“, sagte Kohfeldt, der sich gelassen gab. Die Partie gegen Leipzig sei natürlich „ein Endspiel – es geht darum, ins Finale nach Berlin zu kommen“.

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