Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Grüner tanken

Sprit mit höherem Ethanolant­eil: Welches Auto verträgt E10?

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Die meisten modernen Autos eignen sich für das Superbenzi­n E10 mit höherem Ethanolant­eil. Gewissheit darüber finden Autobesitz­er laut ADAC in der Bedienungs­anleitung des Fahrzeugs. Der Sprit ist seit rund zehn Jahren auf dem Markt. Durch einen doppelt so hohen Ethanolant­eil sollen Treibhausg­ase reduziert werden.

Doch was ist mit älteren Autos, deren Anleitunge­n den Sprit noch gar nicht kennen konnten? Da hilft eine Nachfrage beim Autoherste­ller oder beim Importeur, so der ADAC. Der Autoclub verweist auch auf eine kostenlos abrufbare Liste der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). Bleiben immer noch Zweifel, etwa wenn das Erstzulass­ungsdatum nah an den Grenzen des genannten Baujahres liegt, sollte man den Kontakt zum Händler oder Hersteller suchen.

Wer E10 anstelle von E5 getankt hat, obwohl das Auto nicht dafür freigegebe­n ist, sollte den Motor nicht anstellen – oder ihn sofort wieder ausmachen, sollte er doch schon laufen. Ansonsten drohen gravierend­e Schäden, so der TÜV Süd in einer Mitteilung. Schlimmste­nfalls müsse der Kraftstoff abgepumpt werden. Es könne aber auch ausreichen, den Tank sofort mit einer Sorte mit weniger Ethanol aufzufülle­n, um das Mischungsv­erhältnis weniger kritisch zu machen. Auch hier ist fachlicher Rat sinnvoll.

Der niedrigere Energiegeh­alt von Ethanol und sein besserer Brennwert führen zu einem theoretisc­hen Mehrverbra­uch von etwa einem Prozent, so der ADAC. Der Autoclub führt aber verschiede­nen Motorund Regelungst­echniken ins Feld, die einheitlic­he Angaben über den Spritverbr­auch nicht zuließen. Der E10 Anteil am Absatz von Ottokrafts­toffen

stieg von 12 Prozent im Januar auf 16 Prozent im Dezember 2020 – und damit nur unwesentli­ch. Das teilt das Bundeskart­ellamt im Jahresberi­cht 2020 der Markttrans­parenzstel­le für Kraftstoff­e mit. Ob und wieviel E10 weniger kostet als E5, schwankt. Während E5 und E10 Anfang 2020 etwa gleich viel kosteten, hat sich der Preisabsta­nd demnach im Laufe des Jahres schrittwei­se auf etwa fünf Cent erhöht. Aktuell kostet E10 etwa sechs Cent weniger, so der ADAC.

(dpa)

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FOTO: SVEN HOPPE/DPA

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