Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bauarbeiten in Inneringen verzögern sich
Neuer Hochbehälter wird später fertig, Wasserturm ist weiterhin gefragt.
INNERINGEN - Der lange, kalte Winter hat dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung gemacht: Voraussichtlich erst nach den Sommerferien wird der neue Wasserhochbehälter in Inneringen den Betrieb aufnehmen können. Bis es soweit ist, läuft die Wasserversorgung weiter über den benachbarten Wasserturm – gleichzeitig das Wahrzeichen des Orts. Dieser könnte in Zukunft auch als Ersatz für die abgebaute Aussichtsplattform dienen.
Der alte Hochbehälter in Inneringen war Ende vergangenen Jahres abgerissen worden. Denn dem geplanten Ausbau der Wasserversorgung wäre das in die Jahre gekommene Bauwerk kaum gewachsen gewesen: Um besser für Problemfälle gerüstet zu sein, soll bis zum kommenden Jahr eine neue Wasserleitung von Inneringen nach Ittenhausen verlegt werden. Damit könnten sich die beiden Verbände, die das Projekt zusammen geplant haben, gegenseitig mit Trinkwasser versorgen – der Zweckverband Wasserversorgung Mittlere Lauchert und die Albwasserversorgungsgruppe VII.
Ein wichtiger Baustein der zukünftigen Wasserversorgung ist ein bestehender Hochbehälter in Hettingen. Hinzu kommt ein neuer Hochbehälter, der derzeit am bisherigen Standort in Inneringen entsteht. „Dieser wird voraussichtlich im Sommer fertig“, sagt Hettingens Kämmerer Werner Leipert, zugleich für die Finanzen des Zweckverbands Mittlere Lauchert zuständig. „Nach dem Abschluss der Erdbetonarbeiten folgt der Ausbau durch Schlosser, Maler und Fliesenleger.“Spätestens im Oktober könne der Hochbehälter dann vermutlich in Betrieb genommen werden.
Vor dem Wintereinbruch hatte Leipert eigentlich auf eine Fertigstellung im Mai gehofft. Doch daraus wird nichts mehr. „Wegen der kalten Temperaturen mussten die Arbeiten schon Anfang Dezember eingestellt werden – und erst im März konnte es weitergehen“, sagt er. Bei einem milderen Winter hätten die beauftragten Firmen vielleicht sogar durcharbeiten können. Jetzt aber müssen alle Beteiligten mit der Verzögerung leben. „Das ist aber auch kein Problem“, sagt Leipert. Entscheidend sei, dass die Wasserversorgung funktioniert. „Das tut sie tadellos und insofern haben wir auch keinen Zeitdruck.“
Denn noch kommt bei der Wasserversorgung auch der benachbarte Wasserturm zum Einsatz. „Wenn der neue Hochbehälter fertig ist, können wir diesen aber außer Betrieb nehmen“, sagt Werner Leipert. Dann stehe die neue Leitung von Inneringen nach Ittenhausen im Mittelpunkt. Dafür werde derzeit die Ausschreibung der nötigen Arbeiten auf den Weg gebracht. „Wir planen mit einer Auftragsvergabe vor den Sommerferien und einem Baubeginn im Herbst“, sagt Leipert. „Im Sommer 2022 können wir das Projekt dann hoffentlich abschließen.“
Offen ist noch, wie der Ersatz für die bisherige Aussichtsplattform aussehen wird. Diese war mit dem alten Hochbehälter zusammen abgebaut worden. Jetzt lässt die Stadtverwaltung prüfen, ob sich der Wasserturm als Alternative eignen würde. „In den nächsten Wochen wird die Planung hoffentlich konkreter, sodass wir das Thema zum Beispiel auch im Gemeinderat besprechen können“, sagt Werner Leipert. Als Wahrzeichen von Inneringen hat der Wasserturm jedenfalls seinen ganz besonderen Reiz. Begehbar ist er zudem ohnehin schon. „Aber bei einer öffentlichen Nutzung gibt es eben auch eine Reihe von Vorschriften zu beachten“, sagt Leipert. „Diese gehören zu den Dingen, die wir derzeit noch prüfen.“