Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Doppelte Sauerei in Form von Kunststoff­tüten

Nabu kritisiert Umgang mit Hundekot

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SIGMARINGE­N (sz) - Noch ist das Gras an Wegrändern niedrig und Bäume und Büsche unbelaubt. So kann der aufmerksam­e Spaziergän­ger die bunten Tüten, die dort am Wegrand liegen oder im Gebüsch hängen, noch gut erkennen, schreibt der Nabu in einer Pressemitt­eilung. Denn auf viel begangenen Wegen wie zum Beispiel dem Gelände der ehemaligen Graf Stauffenbe­rg Kaserne oder an den Krauchenwi­eser Baggerseen trifft er regelmäßig auf derartigen Frevel, heißt es in dem Schreiben weiter.

Der Inhalt der Packung ist wenig appetitlic­h. Es handelt sich um Plastiktüt­en mit fein säuberlich verpackten Hinterlass­enschaften von Bello oder Fiffi. Warum manche Hundebesit­zer sich die Mühe machen den Hundekot einzusamme­ln und in Plastik versteckt dann ins Gebüsch oder auf die Wiese schmeißen, sei ein Rätsel. Die Tüten sind nicht nur ein unschöner Anblick, sondern sie verbleiben dort auch für lange Zeit wie Alfred Bauernfein­d vom Nabu Sigmaringe­n erläutert.

Die Tüten bestehen meistens aus einem Kunststoff, der nur sehr langsam zersetzt wird und die kleinen Zersetzung­sprodukte sich dann noch als Mikroplast­ik im Boden ablagern.

Ebenso ist darauf zu achten, dass die Hunde nicht auf landwirtsc­haftlich genutzten Wiesen oder Weiden ihr Geschäft verrichten. Hundekot ist kein Dünger wie viele vielleicht vermuten. Er enthält Keime, die für Nutztiere wie Kühe, gefährlich werden können. Solche Keime können zur Totgeburt von Kälbern führen oder die Kühe krank machen. Zwar fressen die Kühe auf der Weide keine Hundehaufe­n, sie meiden auch das Gras um den Haufen. Wenn diese jedoch beim Mähen der Wiesen ins Gras und Heu kommen, verunreini­gen sie das Futter und die Tiere nehmen die Krankheits­erreger mit auf.

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FOTO: ALFRED BAUERNFEIN­D Hundekot findet sich bei der ehemaligen Kaserne.

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