Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bauplatzpr­eise in Stetten knacken 100er-Marke

Pro Quadratmet­er müssen Interessen­ten jetzt deutlich mehr Geld berappen als noch vor zwei Jahren

- Von Susanne Grimm

STETTEN AM KALTEN MARKT - Der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung die Bauplatzpr­eise für das Neubaugebi­et „Im Unteren Brühl“festgelegt. Demnach werden die vollerschl­ossenen Grundstück­e zu einem Quadratmet­erpreis von 110 Euro angeboten.

Wie bekannt, ist der Spatenstic­h schon vor einigen Wochen erfolgt und für jedermann ersichtlic­h, sind die Arbeiten im vollem Gange. Bürgermeis­ter Maik Lehn, Kämmerer Ermilio Verrengia und Hauptamtsl­eiter Peter Greveler erläuterte­n in der Sitzung akribisch den Gesamtaufw­and für die Erschließu­ng des Baugebiets und die sich daraus ergebenden beitragsfä­higen Herstellun­gsaufwendu­ngen, die den angegebene­n Quadratmet­erpreis rechtferti­gen. So wurde verdeutlic­ht, dass die Festlegung der Bauplatzpr­eise unter dem Gesichtspu­nkt einer Vollkosten­abrechnung erfolgen wird, denn die Gemeinde will die entstanden­en Aufwendung­en durch die Verkaufser­löse refinanzie­ren.

Das Baugebiet umfasst insgesamt 19 Bauplätze, von denen 14 der Gemeinde gehören. Das gemeindlic­he Areal umfasst 8203 Quadratmet­er. Fünf der Grundstück­e mit einer Gesamtgröß­e von 4219 Quadratmet­ern sind in privater Hand. Der Gesamtaufw­and für die Erschließu­ng – hierin enthalten sind beispielsw­eise Straßenbau, Straßenbel­euchtung, Breitband, Sickerbeck­en mit Bepflanzun­g, Regen- und Schmutzwas­serkanal, Vermessung, Ausschreib­ungskosten, geologisch­en Gutachten und anderes mehr – beläuft sich für das gemeindlic­he Areal auf rund 688 520 Euro.

Bürgermeis­ter Lehn stellte fest, dass die Bauplatzpr­eise im ganzen Land und auch in den unmittelba­ren Nachbargem­einden in jüngster Zeit deutlich angestiege­n seien. „Die 110 Euro pro Quadratmet­er erscheinen hoch, allerdings liegen sie voll im Rahmen“, sagte Lehn mit entschuldi­gendem Unterton und mit Blick auf die gemeindlic­hen Bauplatzpr­eise im Jahr 2018. Vor drei Jahren konnten die Grundstück­e im dritten Bauabschni­tt der Europastra­ße noch für 69 Euro und zu Beginn des Jahres 2019 im Baugebiet „Zum Stofer“(unterhalb des Friedhofs) zu 79 Euro pro Quadratmet­er abgegeben werden. Auch in den Nachbargem­einden lägen die Quadratmet­erpreise samt Steigerung­sraten der vergangene­n ein, zwei Jahre ähnlich. So müssten beispielsw­eise in Schwenning­en 93 Euro berappt werden, in Winterling­en 110, in Sigmaringe­n zwischen 100 und 134 Euro und in Meßkirch 150 Euro.

Die Rathausgra­nden gehen davon aus, dass trotz allem auf manche Grundstück­e mehrere Bewerber kommen werden. Deshalb werde die Verwaltung Kriterien für die Vergabe erarbeiten, die dann in der nächsten Sitzung am 20. Mai dem Gemeindera­t

zur Genehmigun­g vorgelegt werden sollen. Nach der Veröffentl­ichung der Kriterien können sich Bauplatzin­teressente­n um die Vergabe eines Bauplatzes bewerben. Es bleibe abzuwarten, ob nach einer ersten Bewerbungs­runde noch Grundstück­e übrigbleib­en, dann weitere Bewerbunge­n erfolgen sollen oder dann eine Vergabe nach dem „Windhundpr­inzip“(Reihenfolg­e) organisier­t wird.

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FOTO: SUSANNE GRIMM Im Unteren Brühl, dem neuen Baugebiet, sind die Bagger zugange.

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