Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Starke Handballer machen Alfred Gislason die Nominierung für Olympia schwierig
„Das ist eine ganz nervige Situation. Ich weiß nicht, ob ich hinfahren würde.“
Die Olympischen Spiele in Tokio beschäftigen auch Ulrike Nasse-Meyfarth. Die Weitsprung-Olympiasiegerin von München 1972 und Los Angeles 1984 wird an diesem Dienstag 65 Jahre alt. Jetzt dürfte es für Alfred Gislason richtig kompliziert werden. Ein paar Wochen bleiben dem Handball-Bundestrainer immerhin noch, um über seinen Kader für die Olympischen Spiele zu grübeln. „Ich denke, das wird sogar schwerer“, sagte der 61-Jährige nach dem lockeren 35:20 zum Abschluss der EM-Qualifikation in Stuttgart gegen Estland. „Ich habe mich sehr gefreut über die Leistung von Spielern, die beispielsweise bei der WM nicht dabei waren.“Lediglich 17 Mann kann Gislason zu den Sommerspielen nach Tokio mitnehmen, nur der 14er-Stammkader darf im olympischen Dorf wohnen. Theoretisch könnte Gislason einfach jede Position doppelt besetzen, dann wäre er bei 14 Spielern. Aber freiwillig auf einen der drei starken Kreisläufer Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und Johannes Golla verzichten? Und was ist mit dem vierten Kreisläufer Jannik Kohlbacher, der gegen Estland seine Offensivqualitäten zeigte? Sollte Gislason nicht auch einen Wackelkandidaten wie Finn Lemke mitnehmen? „Der Pool für Tokio ist groß, aktuell bestimmt bei 25 bis 30 Spielern, und wir sind noch nicht kurz davor zu wissen, welche 17 mit nach Tokio reisen“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.