Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Beim Testpersonal stellt sich Routine ein
Am Kreuzplatz sind auch Ehrenamtliche aus anderen Kreisgemeinden im Einsatz
MENGEN - Der erste Tag der städtischen Teststation auf dem Kreuzplatz ist erfolgreich verlaufen. Im Container des Saulgauer Bauunternehmers Reisch arbeiten ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, die ihre Freizeit zur Verfügung stellen. Die Teststation ist von Montag bis Samstag jeweils von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Das Testen ist kostenlos und ohne Terminvereinbarung. Die Formulare liegen gedruckt bereit. Außerdem fährt ein Bus des Mengener Busunternehmens Reisch in die Teilorte und nach Scheer. Bürgermeister Stefan Bubeck dankte beiden Unternehmen für die wichtige Unterstützung.
Kommandant Frank Seeger freut sich, dass so viele Menschen das neue Testangebot in Anspruch nehmen: „Nur so werden wir die Ansteckungsketten brechen können und wieder Leben in die Stadt bringen“, sagte er. Am Ende des ersten Tages waren es rund 60 Personen, die sich haben testen lassen. Bei drei von ihnen fiel das Ergebnis positiv aus.
Zunächst wollte die Stadtverwaltung die Teststation in einem Pavillon unterbringen. Doch hätte dies laut Bürgermeister Bubeck mehrere Nachteile gehabt. Zum einen hätte man den Pavillon jeden Abend abbauen und morgens wieder aufbauen müssen, zum anderen müssen die Tests bei einer konstanten Temperatur von 20 Grad aufbewahrt werden. Als er erfahren habe, dass das Bauunternehmen Reisch der Marien-Apotheke einen Bürocontainer zur Verfügung stellt, habe er das Unternehmer angerufen. „Das Bauunternehmen Reisch stellt uns diesen Container zur Verfügung. Darüber sind wir sehr dankbar“, sagte er.
Der Container bleibe stehen, solange ihn die Stadt brauche, sagte Wolfgang Schuler, Prokurist der Firma Reisch. Das Bauunternehmen stelle zwei Bürocontainer in Mengen, zwei in Saulgau und zwei in Lindau zur Verfügung, berichtete er. „Und wenn wir selber für unsere Baustellen welche brauchen, werden wir sie anmieten“, sagte er. Bürgermeister Bubeck geht davon aus, dass der Container mindestens bis zum Herbst stehen bleiben werde, weil Leute, die nicht geimpft sind, auf die Testbescheinigungen angewiesen sein werden. Sollte die Nachfrage steigen, werde die Stadt das Angebot aufstocken, versprach er.
Die Ehrenamtlichen wurden von der Freiwilligen Feuerwehr und von den Mitgliedern des Deutschen Roten Kreuzes geschult. Den Dienstplan für die Teststation erstellt Abteilungskommandant Florian Pfau. Täglich sind es zwei Schichten. Am ersten Nachmittag hatten Monika Möhrle aus Ostrach, Ingrid Metzler aus Meßkirch und Tanja Remensperger aus Hohentengen Dienst. Alle drei nehmen sich nun am Montagnachmittag Zeit, um die Leute zu testen. Monika Möhrle arbeitet in Teilzeit, Ingrid Metzler ist Rentnerin und Tanja Remensperger vom Getränkehändler Remensperger kann es sich einteilen. „Ich habe gelesen, dass Leute für die Teststation gesucht werden, da habe ich mich gleich gemeldet. Die Läden sind geschlossen, in der Stadt sind immer weniger Menschen unterwegs. Da muss etwas passieren: wir müssen engmaschig testen, damit wieder mehr Leben in die Stadt kommt“, erklärte Monika Möhrle ihr Engagement. Nach dem 30. Test sei für das Trio schon ein wenig Routine entstanden. Doch als ein Test positiv ausfiel, sei es nochmal aufregend gewesen, sagte Tanja Remensperger. Sie haben die Schutzkleidung gewechselt, die Oberflächen desinfiziert und weiter gemacht.
„Ich habe mich über die erstaunlich große Resonanz gefreut“, berichtete Kommandant Seeger. Über 40 Leute haben sich für den ehrenamtlichen Dienst in der Teststation gemeldet. Parallel fährt ein Bus des Busunternehmers Theo Reisch am Abend in die Teilorte und nach Scheer. Der Bus wurde zur Teststation umgebaut. Hier testen Mitglieder der Feuerwehr die Bürgerinnen und Bürger. „Insgesamt sind 250 Ehrenamtliche im Testzentrum der Ablachhalle, in der Teststation auf dem Kreuzplatz und im Testbus engagiert“, zählt Seeger auf.
Die Öffnungszeiten der einzelnen Teststationen sind unter www.mengen.de abrufbar. Dort gibt es auch Informationen zur App, mit der Testergebnisse digital übermittelt werden können.