Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Betroffene äußert sich zu K.O.-Tropfen
Ein Mitglied der Feldhauser Hexengruppe wird im Krankenhaus behandelt
GAMMERTINGEN (fxh) - Beweisen kann das 59-jährige Mitglied der Feldhauser Hexengruppe den Einsatz von K.O.-Tropfen nicht, aber die Frau möchte die Schilderungen von Polizei, Rettungsdienst und Narrenzunft um ihr eigenes Erlebnis ergänzen. „Ich habe den Verdacht, dass mir K.O.-Tropfen verabreicht wurden, es fühlte sich so an, als ob der Schalter umgelegt worden wäre.“
Die Frau nahm mit der Feldhauser Hexengruppe am vergangenen Freitag am Nachtumzug teil. Anschließend feierte sie mit Bekannten im Zelt. „Gegen 22.20 Uhr ist mir plötzlich übel geworden.“Andere Gruppenmitglieder brachten die Frau ins Erste-Hilfe-Zentrum.
Sie habe etwas Weißweinschorle und sonst Wasser getrunken, eine spätere Blutalkoholuntersuchung ergab einen Wert von 0,23 Promille. Die Darstellung des Rettungsdienst, nach der die Narren, die behandelt wurden, überwiegend betrunken waren, weist die Frau zurück.
Laut der Blaulichtfraktion wurden mindestens sieben Partygänger wegen des Verdachts auf K.O.-Tropfen behandelt. Im 1800-Mann-Zelt gab es außerdem eine Warndurchsage des DJ. Nachgewiesen konnten die K.O.-Tropfen bislang bei keinem der Besucher.
Mehr als drei Stunden blieb die 59-Jährige zur Beobachtung im Erste-Hilfe-Zentrum. „Als es mir gegen 2 Uhr immer noch nicht besser ging, wurde sie mit einem Sanka ins Krankenhaus gebracht.“Nach weiteren Untersuchungen, einem KreislaufEKG und einer Blutuntersuchung konnte die Frau gegen 5 Uhr abgeholt werden.
Am Telefon sagt die Frau, dass sie immer noch müde und schlapp sei. Deshalb wurde sie die ganze Woche krankgeschrieben. Bei der Polizei erstattete sie Anzeige gegen unbekannt. Sie hofft, dass der vermeintliche „K.O.-Tropfen-Angreifer“doch noch gefasst wird.