Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Beeindruckende Karriere
Jochen Rieber aus Harthausen unterrichtet als Prof. Dr.-Ing. am Technik-Campus in Friedrichshafen
Erst vor wenigen Wochen ist Jochen Rieber aus Harthausen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Ravensburg zum Professor ernannt worden und hat inzwischen bereits seine Lehrtätigkeit im zur Hochschule gehörenden TechnikCampus in Friedrichshafen begonnen.
Aufgewachsen in Harthausen hat der 47-jährige Hochschullehrer eine beeindruckende Karriere hingelegt. „Als Kind wollte ich eigentlich Astronaut werden“, erklärt Rieber. Nach dem Abitur studierte er zunächst an der Universität Stuttgart Technische Kybernetik. Am Georgia-Institut für Technologie in Atlanta (USA) sattelte er im Anschluss noch zusätzlich den Master of Science in Engineering and Mechanics drauf. Anschließend schloss er an der Universität Stuttgart seine Studienzeit mit der Promotion zum Doktor-Ingenieur für Regelungstechnik ab. Danach wechselte Rieber in die Industrie zu Airbus Defence and
Space nach Immenstaad an den Bodensee, wo er zwischen 2007 und 2022 im Bereich der Ausrichtung und Bahnregelung von Satelliten zunächst als Systemingenieur und später als Teamleiter in der SatellitenEntwicklung wertvolle wissenschaftliche und praktische Erfahrungen sammeln konnte. In dieser Zeit entstanden thematisch bedingt bereits erste Kontakte zur DHBW Ravensburg:
So übernahm er neben seiner wissenschaftlichen Arbeit als Dozent Lehraufträge in den Bereichen Fahrzeugtechnik sowie Luftund Raumfahrt. „Es macht mir einfach Freude, junge Menschen bei ihrem Werdegang zu begleiten“, begründet Rieber seinen Wechsel von der Industrie in die studentische Ausbildung an der Dualen Hochschule, wo er nunmehr richtungsweisende Fachgebiete wie Regelungstechnik und Robotik sowie Simulationstechnik und Mathematik unterrichtet. Neben seinem Fachwissen legt er großes Gewicht auf die Praxis: „Ich möchte den Studierenden gerne einen Werkzeugkasten an Methoden mitgeben, damit sie nach ihrem Abschluss auch tatsächlich etwas bewegen können“.
Rieber hat in all der Zeit den Kontakt zu seinem Heimatort auf der Alb, wo auch seine Eltern und Verwandten leben, nie abreißen lassen. So freue er sich jedes Mal sehr, wenn er Zeit finde die Kameraden von früher im Musikverein, die Fußballer vom TSV Harthausen oder die Guggamusiker der Vetterzunft mal wieder treffen zu können. „Meine große Leidenschaft ist nach wie vor die Musik“, beteuert er und ergänzt, dass ihm dabei die enge Verbindung zum Harthauser Musikverein von Kindesbeinen an ganz besonders wichtig gewesen sei. Auch an seiner neuen Wirkungsstätte engagiert er sich als Vize-Dirigent beim Musikverein Immenstaad und unterstützt die Kapelle zudem als Klarinettist.