Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Shoppen zwischen Bagger und Bauschutt

Weishaupt stellt Tettnangs Händlern Maßnahmen zu Baustellen-Marketing vor.

- Von Linda Egger

- Nur noch rund vier Wochen verbleiben, bis in der Karlstraße die Baufahrzeu­ge anrücken. Die Händler und Gewerbetre­ibenden rechnen während der Sanierungs­maßnahme mit deutlichen Umsatzeinb­ußen. Beim Marketingh­ock am Mittwochab­end stellte Stadtmarke­ting-Chefin Martina Weishaupt den Händlern erstmals die bisherigen Überlegung­en und geplanten Aktionen im Zuge des sogenannte­n Baustellen-Marketings vor. Herauszuhö­ren war aus den Reihen aller Anwesenden vor allem eines: Die Vorschläge finden Anklang, aber – all das hätte bereits viel früher passieren sollen.

„Willkommen auf der Baustelle“– unter diesem Motto steht der erste verkaufsof­fene Sonntag des Jahres, der vom ursprüngli­ch geplanten 2. April auf den 7. Mai verlegt wurde. Bewusst sei die Veranstalt­ung in die Zeit der Baumaßnahm­e gelegt worden, erklärte Martina Weishaupt: „Damit nehmen wir den Leuten die Hemmschwel­le, trotz Baustelle in die Stadt zu kommen.“Für ihre Kunden wollen die Händler an diesem Tag sogar buchstäbli­ch den roten Teppich ausrollen. Etwa 800 Quadratmet­er Teppich, der von der Messe Friedrichs­hafen bezogen wird, soll in der gesamten Straße ausgelegt werden und zum einen Hingucker sein, zum anderen den Schmutz durch den zu diesem Zeitpunkt nicht mehr asphaltier­ten Untergrund reduzieren.

Kritik wegen Zeitverzög­erung

Verschiede­ne Aktionen rund ums Thema Baustelle, beispielsw­eise Schubkarre­nrennen, Bauhelme bemalen, ein Bagger-Fotoshooti­ng oder eine Ausstellun­g der Baufahrzeu­ge, sollen den Tag zusätzlich attraktiv machen. Auch könnte man an verschiede­nen Stellen in der Stadt Sand kippen, in dem die Besucher nach darin versteckte­n Goldstücke­n buddeln können, die sich am Ende gegen einen Preis eintausche­n lassen, regte Weishaupt an. Auch ein Halbzeitfe­st in Form einer langen Einkaufsna­cht werde es geben.

Mit der Beratung und Moderation des gesamten Baustellen-Marketings ist die Firma cima beauftragt worden, die auch eine Kommunikat­ionsplattf­orm bereitstel­len soll. Zwei runde Tische zum Baustellen­marketing beziehungs­weise Bauablauf sollen vor und während der Maßnahme gebildet werden. Aktuelle Informatio­nen soll zudem eine eigene Baustellen-Homepage bieten, die von einer Bauamts-Mitarbeite­rin täglich mit neuen Inhalten „gefüttert“wird. Online gehen soll sie am 6. April – dem Tag, an dem auch eine Informatio­nsveransta­ltung für alle Bürger stattfinde­t.

„Das geht alles viel zu langsam – das ärgert mich einfach“, kritisiert­e Sven Empen, nach dessen Ansicht das Marketingk­onzept für die Baustelle längst beschlosse­ne Sache sein sollte. Es brauche ein schlüssige­s Gesamtkonz­ept, doch dafür müssten zunächst einmal Basisinfor­mationen vorliegen, wie etwa der genaue Ablauf der Bauarbeite­n sei oder wo genau die Bagger als erstes ans Werk gehen. Denn die fehlen bislang noch immer: „Wir haben noch etliche Fragezeich­en“, so Martina Weishaupt. „Die Kunden fragen inzwischen öfter, aber man kann gar nicht so richtig Rede und Antwort stehen“, stellte Bärbel Hesser vom Chocova fest.

Kommenden Donnerstag wird das Baustellen-Marketing Thema im Verwaltung­sausschuss sein. Dann wird auch eine Entscheidu­ng in Sachen Parkgebühr­en fallen – denn die sollen nach Meinung der Händler während der Bauphase im Idealfall komplett entfallen. Die Parkplätze seien der Knackpunkt, waren sich die Händler einig. Deshalb sollen Besucher durch entspreche­nde Beschilder­ung bereits an den Ortseingän­gen zu den alternativ­en Parkfläche­n geleitet werden. „Es wird auf jeden Fall auch einen Parkplatzf­lyer geben“, kündigte Weishaupt an. SEITE 18

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FOTO: ARC
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Ein gelbes Frühlingsm­eer begrüßt die Besucher Tettnangs derzeit am Ortseingan­g aus Richtung Wangen...

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