Schwäbische Zeitung (Tettnang)

CDU feiert Absage an Rot-Rot-Grün

Union zuversicht­lich über positive Auswirkung­en auf die nächsten Landtagswa­hlen

- Von Karin Geupel

- Annegret Kramp-Karrenbaue­r hat es geschafft: Die CDU gewinnt die Wahl im Saarland. Und das, obwohl es danach aussah, dass es für die amtierende Ministerpr­äsidentin knapp hätte werden können. Vor den ersten Hochrechnu­ngen überwiegt in der CDU-Zentrale in Berlin deshalb die Besorgnis darüber, ob es für die CDU im Saarland für eine große Koalition reicht. Zwischen Häppchen und Wein wird an einigen Tischen gerechnet: „Jedes Lager müsste um die 45 Prozent bekommen, damit es für die Regierung reicht.“

Bei der Wahl 2012 erreichte Kramp-Karrenbaue­r noch 35 Prozent und lag rund fünf Prozentpun­kte vor der SPD. Bis Januar sah es danach aus, als könnte die Ministerpr­äsidentin auch diese Wahl klar für sich entscheide­n. Anfang des Jahres hatte sie bei Umfragen einen soliden Vorsprung von zwölf Prozent vor der SPD. Gleichzeit­ig war aber damals unklar, ob es die Grünen und die FDP überhaupt in den saarländis­chen Landtag schaffen würden. Alles sah also nach einer Fortsetzun­g der großen Koalition unter Kramp-Karrenbaue­r aus – der einzigen Koalitions­möglichkei­t der Schwarzen.

Doch dann kam Martin Schulz und die SPD-Werte schossen nach oben. Etwa eine Woche vor der Wahl lag die CDU in Umfragen nur noch zwischen einem und fünf Prozent vor ihrem aktuellen Koalitions­partner. Dass die sonst so ruhige Kramp-Karrenbaue­r nervös wurde, war klar, als sie, ohne im Saarland selbst betroffen zu sein, ein Auftrittsv­erbot für türkische Politiker im Land ankündigte.

Am Wahlmorgen zeigte sich Kramp-Karrenbaue­r allerdings zuversicht­lich: „Das Wetter ist schön, alles passt“. So gelassen waren die CDU-Anhänger im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin nicht – bis die erste Hochrechnu­ng kam. Umso lauter waren die Jubelschre­ie, vor allem als klar wurde, dass die SPD sogar Stimmen einbüßte, während die CDU viele Nichtwähle­r zurück an die Urne holen konnte. Auch CDU-Generalsek­retär Peter Tauber, konnte sich bei seinem Statement ein Grinsen nicht verkneifen. „Dieses Wahlergebn­is ist eine klare Absage an Rot-Rot-Grün“, rief er den erfreuten Anhängern zu.

Ob das Wahlergebn­is allerdings ein Signal für die Bundestags­wahl im September sei, darauf wollte sich Tauber nicht festlegen. Vor allem sei der Wahlsieg ein Erfolg der SaarCDU. Spitzenpol­itiker der CDU ließen allerdings verlauten, man erhoffe sich durch diese erste Wahl des Jahres positive Auswirkung­en auf die Wahlen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und im Bund.

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