Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kressbronner sammeln über eine Tonne Müll
Zahlreiche Helfer bergen Erstaunliches, Ekliges, Empörendes oder Verblüffendes
KRESSBRONN
- Die Gemeinde hat am Samstag zur „See- und Waldputzete“gerufen und über 70 Helfer sind um acht Uhr an den Bauhof gekommen, um die Umgebung von Kressbronn von Müll zu befreien.
Oliver Schieber von der Gemeindeverwaltung hat nach knapp drei Stunden bilanziert: „Ähnlich erfolgreich wie die vergangenen Jahre wurde die Putzaktion beendet – mit mehr Ergebnis als man sich eigentlich wünscht.“Knapp eine Tonne Müll haben die Helfer gesammelt. Die Bauhofmannschaft ist komplett zur Putzaktion angetreten und auch zahlreiche Kinder haben an der Seeund Waldputzete teilgenommen und eifrig mitgesucht. Teil der einen Tonne Müll waren zahlreiche Tüten, viele Plastikabfälle und Holz- und Möbelstücke. Bizarrster Fund war ein grauer Sessel im Wald.
Seit Jahren üblich: reichlich Reifen finden sich in allen Größen an allen Ecken. Was sich nach Auskunft der Sammler besonders unangenehm bemerkbar machte, sei die Tatsache, dass es zwar Hundetoiletten gibt, aber mit der Entsorgung in die Abfallbehälter es wohl eher schlecht klappt. Das Ekligste war dabei, dass mittlerweile volle Tüten mit Hundekot an Äste gebunden werden. Gefährliche Fundstücke waren diesmal außer Glasscherben und rostigen Nägeln eher nicht dabei. Dafür kam in Sachen unglaublichste Fundstücke ein Markensmartphone wohl ganz nach vorne. Es wurde von der Schülerin Adina Les in den Büschen hinter dem Grillplatz an der Argen gefunden. Schülerin Nadja Wölfle kam mit einem geschlossenen Glas und undefinierbaren Inhalts vom Argenufer. Die Mädchen beschrieben, dass gerade um Bänke, Rast- oder Grillstellen herum viel Müll auftauche. In einer Gruppe von 15 Helfern sind sie mit dem Tauschsport Club Kressbronn (TSC) ans Argenufer gekommen. „Wir machen seit Jahrzehnten mit“, berichtete Marcus Voigt vom TSC und ergänzte, „die Natur liegt uns Tauchern besonders am Herzen.“Oliver Schieber von der Gemeinde war mit einem bald voll beladenen Pritschenwagen unterwegs und analysierte im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung: „Dieses Jahr waren besonders viele Schuhe dabei, sowohl Badeschlappen, Hausschuhe als auch Stiefel.“Einen Dank sprach an alle Mitwirkenden und Helfer aus.