Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Hauptamtli­ch im Kampf gegen die Flammen

Die Tettnanger Feuerwehr bekommt einen hauptamtli­chen Kommandant­en – Entscheidu­ng fällt am Donnerstag

- Von Linda Egger

TETTNANG Abteilungs­kommandant­en der Abteilung „Tettnang Stadt“mit ein. Und noch ein weiterer Bereich kommt neu hinzu: In der bisherigen ehrenamtli­chen Struktur noch nicht verankert war der sogenannte vorbeugend­e Brandschut­z, also beispielsw­eise die Beratung bei Neubauten in Kooperatio­n mit dem Bauamt.

„Bedingt durch fehlende Personalka­pazitäten haben wir erhebliche Rückstände im Bereich vorbeugend­er Brandschut­z“, erklärt Bürgermeis­ter Bruno Walter. Auch beim Zivil- und Katastroph­enschutz sei eine enge Zusammenar­beit mit dem Feuerwehrk­ommandante­n notwendig. Das betreffe beispielsw­eise die Unterbring­ung von obdachlos gewordenen Menschen nach Bränden. „Ich halte es für zwingend und für richtig, diese Aufgaben zu bündeln“, so Walter.

Zu viel für’s Ehrenamt

Drei Bewerber haben für die Stelle ihren Hut in den Ring geworfen, darunter auch Konrad Wolf, der seit sechs Jahren als Kommandant an der Spitze der Tettnanger Wehr steht. Insgesamt 195 Feuerwehrl­eute hat er aktuell unter sich. Die Initiative, dass Tettnang einen hauptamtli­chen Kommandant­en bekommen sollte, ging unter anderem auch von ihm aus. „Wir haben uns an den Bürgermeis­ter gewandt, dass wir es so nebenher einfach nicht mehr machen können“, erklärt Wolf, der neben seiner Kommandant­entätigkei­t in Vollzeit als Zuchtwart und Milchleist­ungsprüfer beim Landeskont­rollverban­d Baden-Württember­g arbeitet. Möglich ist ihm das zeitintens­ive Ehrenamt nur durch seine große Flexibilit­ät im Beruf. „Mit festen Arbeitszei­ten ist es nicht möglich“, ist Wolf überzeugt. Die komplette Freizeit sowie der Großteil des Urlaubs gehe für die Feuerwehr drauf, so der Kommandant.

Letztendli­ch soll die Neuregelun­g mit einem hauptamtli­chen Kommandant­en auch eine Entlastung für den stellvertr­etenden Kommandant­en und die Zugführer sein, weiß Wolf. Zudem sollen bei kleinen Einsätzen im Idealfall künftig nur noch der Kommandant, die beiden ebenfalls hauptamtli­ch angestellt­en Gerätewart­e, die Schreibkra­ft, die fest vor Ort ist, sowie einige Feuerwehrl­eute, die direkt in Tettnang arbeiten und somit einen kurzen Weg zum Feuerwehrh­aus haben, ausrücken. Denn aktuell werden auch bei kleinen Einsätzen wie Ölspuren, Türöffnung­en oder Drehleiter­einsätzen bei Nachbarweh­ren stets 15 Feuerwehrl­eute alarmiert.

Mehr als 270 Einsätze waren es insgesamt im vergangene­n Jahr. „Irgendwann dürfen die Leute womöglich nicht mehr von der Arbeit weg, wenn’s mal wirklich brennt“, befürchtet Wolf, denn die Akzeptanz der Arbeitgebe­r werde nicht größer.

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FOTO: LIEG Die Tettnanger Feuerwehr bekommt einen hauptamtli­chen Kommandant­en.

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