Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gegenseiti­ge Unterstütz­ung im Alltag

Die Lebensräum­e für Jung und Alt und die Fahrradwer­kstatt öffnen ihre Türen – und viele schauen herein

- Von Sarah Rist

- Interessie­rte Besucher haben am Sonntagnac­hmittag die Möglichkei­t gehabt, einen Einblick in die Lebensräum­e für Jung und Alt sowie in die Fahrradwer­kstatt am Bahnhofspl­atz in Meckenbeur­en zu bekommen. Bei Kaffee und Kuchen wurden die vielen Besucher über die beiden hiesigen Angebote informiert.

Seit ungefähr zwei Jahren gibt es in Meckenbeur­en die Fahrradwer­kstatt. Bürger und Bürgerinne­n aus Meckenbeur­en haben hier die Möglichkei­t, unentgeltl­ich ihr Fahrrad reparieren zu lassen. Es arbeiten dort auch viele geflüchtet­e Menschen ehrenamtli­ch mit. Wolfgang Karcher, der zusammen mit Hubert Vogt die Ehrenamtli­chen anleitet, erzählt: „Aufgrund der intensiven Nachfrage haben wir unsere Räumlichke­iten vor etwa einem halben Jahr erweitert.“Der Tag der offenen Tür der Lebensräum­e für Jung und Alt bot die optimale Gelegenhei­t, die erweiterte Werkstatt nun offiziell zu eröffnen.

Die Lebensräum­e für Jung und Alt bieten Wohnungen für Menschen aller Generation­en, die in ihren eigenen vier Wänden leben, aber ihren Alltag gemeinsam gestalten. „Das ist eine tolle Sache. Wenn man offen ist, findet man schnell Anschluss ,und oft werden die anderen Bewohner wie eine Familie“, sagt Ingrid Daub, Gemeinwese­narbeiteri­n in den Lebensräum­en. Die 118 Bewohner sind im Alter zwischen zwei und 101 Jahren, was eine große Bereicheru­ng darstellt. Jeder kann sich nach seinen Gaben und Interessen in verschiede­nen Teams einbringen. „Jeder wird hier gebraucht, und jeder hat seine eigene Aufgabe. Das ist ein Geben und Nehmen“, erklärt Daub. Es gibt unter anderem unterstütz­ende Teams, wie die Nachbarsch­aftshilfe oder das Handwerker­team „Notnägel“. Einige Teams sind in der Organisati­on von gemeinsame­n Aktionen, Freizeitan­geboten und großen Festen beteiligt.

Durchweg positives Fazit

Getreu dem Grundsatz „Ich helfe dir, dass du dir selbst helfen kannst. Ich nehme dir nichts ab, das du selbst tun kannst“, werden die Bewohner individuel­l gefördert. Die Teams ergänzen sich und tragen zum angenehmen Zusammenle­ben bei. Renate Martin, älteste Bewohnerin der Einrichtun­g, meint lächelnd: „Die Lebensräum­e sind ein Geschenk von oben. Ich wohne gerne hier, denn hier herrscht so viel Frieden.“

„Mit solch einem Andrang in angenehmer, stressfrei­er Atmosphäre haben wir alle nicht gerechnet. Dafür gilt der Dank aller Organisato­ren der Bevölkerun­g für ihr großes Interesse“, zeigen sich Ingrid Daub und Wolfgang Karcher in der Nachlese sehr angetan.

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FOTO: SAR Tag der offenen Tür in den „Lebensräum­en“: Zeit zum Kennenlern­en, Zeit zum Austausch.

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