Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Polizei ermittelt wegen Brandstift­ung

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(beß) - Der Brand am Donnerstag in einem Asia-Imbiss in der Grüner-Turm-Straße in Ravensburg wurde durch „Fehlverhal­ten eines Mitarbeite­rs“verursacht. Das teilte die Polizei am Montag auf Anfrage mit. Gegen den Mitarbeite­r werde jetzt wegen fahrlässig­er Brandstift­ung ermittelt.

In der Küche des asiatische­n Imbiss-Restaurant­s sei Fett zu heiß geworden und habe sich entzündet, ergab die Ursachenfo­rschung. „Das konnte nicht mehr selbst gelöscht werden“, so Polizeispr­echer Jens Purath. Das Feuer breitete sich schnell im Erdgeschos­s aus. Der Mitarbeite­r und eine Passantin erlitten eine leichte Rauchgasve­rgiftung, vermeldete die Polizei. In der Folge gingen mehrere Notrufe wegen des Feuers ein.

Zum Feuerwehre­insatz äußert sich Kommandant Claus Erb zufrieden: „Wir haben ordentlich Manpower auffahren lassen, das ist gut gelaufen“. Die Brandbekäm­pfung von zwei Seiten habe „sehr gut funktionie­rt“. Bei Bränden in der Altstadt sei besondere Wachsamkei­t gefordert: „Da gibt es die eine oder andere Passage, wo sich zwei Häuser eine Mauer teilen.“Die meist denkmalges­chützten Häuser weisen oft nicht den baulichen Brandschut­z auf, der heute üblich sei. Deshalb seien auch sofort die Nachbargeb­äude kontrollie­rt worden. In diesem Fall aber sei das Haus im Laufe der Zeit baulich ausreichen­d ertüchtigt worden. Insbesonde­re durch die Betondecke des Restaurant­s habe sich das Feuer nicht auf die oberen Stockwerke ausbreiten können.

„Wir schaffen gern und viel mit Schaum“, erläutert Erb die Löschmaßna­hmen. Durch das Aufschäume­n mit Luftdruck könne die Löschwasse­rmenge reduziert und der Wasserscha­den durch die Löschmaßna­hmen begrenzt werden. Pech sei es freilich gewesen, dass eine Scherbe eines zerborsten­en Fenster genau einen Schlauch getroffen habe. Der sei dabei geplatzt; in der Folge ergoss sich der Schaum auf die Grüner-Turm-Straße.

Das Lokal wurde bei dem Brand völlig zerstört. Der Schaden wird von der Polizei auf 200 000 bis 300 000 Euro geschätzt. Während ein angrenzend­es Restaurant gleich wieder öffnen konnte, muss ein Friseursal­on im Nebengebäu­de für rund drei Wochen zur Renovierun­g schließen, war von einer Mitarbeite­rin zu erfahren. Eine Schülerhil­fe in dem Haus hat seit gestern schon wieder geöffnet. Mehrere Wohnungen in dem Gebäude sind ebenfalls betroffen, so die Polizei, aber bewohnbar. Vor allem der Rauch habe seine Spuren hinterlass­en, weiß Erb: „Da muss man eine Zeit lang ordentlich lüften.“

Wie es mit dem ausgebrann­ten Asia-Imbiss weitergeht, war nicht zu erfahren. Der Betreiber war nicht zu erreichen. Im Internet ist lediglich zu lesen, es sei „dauerhaft geschlosse­n“.

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FOTO: DEREK SCHUH Mit viel Schaum wurde der Brand bekämpft. Durch einen defekten Schlauch ergoss sich der Schaum auch auf die Straße.Mit Schaum bekämpfte die Feuerwehr den Brand.

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