Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Fischer übergeben 25 766 Unterschriften
(sz) - Mit der Übergabe von 25 766 Unterschriften an Vertreter der einzelnen Landesregierungen rund um den Bodensee wollen die Berufsfischer unterstreichen, dass Untersuchungen vorangetrieben werden müssen, um die Nährstoff-Frage im See zu klären. In den Vorjahren waren die Fangerträge aufgrund nur noch geringer Mengen an Phosphat im Seewasser erheblich zurückgegangen. Die Fischer haben mit ihrer Aktion „Der Bodensee – Ein Juwel hungert“darauf aufmerksam gemacht. Eine Folge war die Einberufung eines internationalen Dialogforums der Interessengruppen am Bodensee, unter Leitung der Internationalen Bodenseekonferenz IBK. Dabei wurde ein Konsens in Bezug auf den Zusammenhang von Fischertrag und Nährstoff erzielt. Die Berufsfischer werten dies als Schritt in die richtige Richtung. Freilich bleiben Fragen offen. Erich Staub, ehemaliger Leiter der Sektion Fischerei des Bundesamtes für Umwelt, Schweiz, sagte im Vortrag: „Phosphat bleibt eine zentrale Stellschraube für das Wachstum der Felchen und den Berufsfischerertrag. Die im Dialogforum festgelegte Zielgröße von mindestens zehn Milligramm pro Kubikmeter für den Phosphatgehalt im See wird derzeit deutlich unterschritten. Hier braucht es rasch eine Zielanpassung. Nur wenn diese nicht zielführend wäre, müsste man sich die Frage stellen, wie die in der Gastronomie um den Bodensee fehlenden 500 000 kg Bodenseefelchen mittels Aquakultur produziert werden könnten.“
Viele Berufsfischer stehen betriebswirtschaftlich vor dem Ende, sind Felchen doch rarer geworden. Ihre Forderung und die Einigung beim Forum müsse jetzt umgesetzt werden, sagen die Fischerverbände aus Bayern, Baden, Württemberg, Thurgau, St. Gallen und Vorarlberg.