Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Austellung zeigt auch unbekannte­n Domes

In Langenarge­n sind neben bekannten auch neu entdeckte Werke des Künstlers zu sehen

- Von Christel Voith

– Gleich zwei Mal hat in diesem Frühjahr das Museum Langenarge­n Eröffnung gefeiert: Vor drei Wochen den Saisonbegi­nn und am Sonntagmor­gen die Eröffnung der Sommer-Ausstellun­g. Grund war die von allen Beteiligte­n begrüßte gemeinsame Ausstellun­g „Diether F. Domes – Realisiert­e Utopien.

Die hatte das Kreiskultu­ramt noch bis Ostermonta­g im Roten Haus in Meersburg gezeigt, ehe sie jetzt ins Langenarge­ner Museum umgezogen ist. Museumslei­terin Angela Heilmann dankte in ihrer Begrüßung Kreiskultu­ramtsleite­r Stefan Feucht für die Zusage zur gemeinsame­n Ausstellun­g. Domes sei für den Bodenseera­um wichtig gewesen, daher sei die Kreisgaler­ie in Meersburg ein richtiger Ort für die Werkschau gewesen, so Feucht, doch ebenso Langenarge­n, denn hier habe er gewirkt.

Idee noch mit Domes besprochen

Die Idee zur Ausstellun­g sei schon vor zwei Jahren entstanden und die Konzeption mit dem im Herbst verstorben­en Künstler besprochen, der trotz schwerer Krankheit gehofft hatte, sie noch selbst zu erleben. „Er wäre wohl weitgehend einverstan­den mit der Ausstellun­g“, meinte Feucht. „Weitgehend“deshalb, weil Domes seine frühen Arbeiten, die hier erstmals zu sehen sind, nie gezeigt hatte. „Diese Arbeiten sind etwas ganz Besonderes und zeigen einen ganz anderen Domes“, sagte Feucht. Erst nach Domes’ Tod hätten sie sie total überrascht im Atelier entdeckt und am liebsten nur diese gezeigt.

Für die Familie Domes sprach sein Sohn Pit. „Wir dürfen stolz sein auf das, was unser Vater geschaffen hat“, sagte Pit Domes und erzählte, wie sich die Familie seit einem halben Jahr bemühe, das Erbe zu bewältigen.

Werk lebendig halten

Jetzt seien sie dabei, angefangen­e Arbeiten im öffentlich­en Raum abzuwickel­n, Akten und Ordner zu sortieren und Werke im Atelier zu sichten: „Es ist fasziniere­nd, dass es noch viele Kunstwerke gibt, die er nie gezeigt hat.“Ziel sei, das Werk lebendig zu erhalten und der Öffentlich­keit wieder zugänglich zu machen. Ein Schritt dazu ist die jetzige Ausstellun­g, einen weiteren kündigte Bürgermeis­ter Achim Krafft an: Der Kunstpark am See wird ab 11. August ebenfalls Werke von Domes zeigen. Krafft begrüßte, dass mit dem zweiten Standort der Ausstellun­g ein größerer Personenkr­eis erreicht werde.

In einem Referat würdigte die Kunsthisto­rikerin Ulrike Niederhofe­r den Künstler, der es geschafft habe, einen „typischen Domes“zu kreieren und immer wieder offen und neugierig neue Wege zu erkunden. Als handwerkli­cher „Allrounder“habe Diether F. Domes verschiede­nste Techniken von der Malerei bis zur Glaskunst beherrscht, wobei die Zeichnung das grundlegen­de Element gewesen sei.

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FOTO: HV Aus der Domes-Werkschau ein Bild von 2016, kurz vor seinem Tod.

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