Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Austellung zeigt auch unbekannten Domes
In Langenargen sind neben bekannten auch neu entdeckte Werke des Künstlers zu sehen
– Gleich zwei Mal hat in diesem Frühjahr das Museum Langenargen Eröffnung gefeiert: Vor drei Wochen den Saisonbeginn und am Sonntagmorgen die Eröffnung der Sommer-Ausstellung. Grund war die von allen Beteiligten begrüßte gemeinsame Ausstellung „Diether F. Domes – Realisierte Utopien.
Die hatte das Kreiskulturamt noch bis Ostermontag im Roten Haus in Meersburg gezeigt, ehe sie jetzt ins Langenargener Museum umgezogen ist. Museumsleiterin Angela Heilmann dankte in ihrer Begrüßung Kreiskulturamtsleiter Stefan Feucht für die Zusage zur gemeinsamen Ausstellung. Domes sei für den Bodenseeraum wichtig gewesen, daher sei die Kreisgalerie in Meersburg ein richtiger Ort für die Werkschau gewesen, so Feucht, doch ebenso Langenargen, denn hier habe er gewirkt.
Idee noch mit Domes besprochen
Die Idee zur Ausstellung sei schon vor zwei Jahren entstanden und die Konzeption mit dem im Herbst verstorbenen Künstler besprochen, der trotz schwerer Krankheit gehofft hatte, sie noch selbst zu erleben. „Er wäre wohl weitgehend einverstanden mit der Ausstellung“, meinte Feucht. „Weitgehend“deshalb, weil Domes seine frühen Arbeiten, die hier erstmals zu sehen sind, nie gezeigt hatte. „Diese Arbeiten sind etwas ganz Besonderes und zeigen einen ganz anderen Domes“, sagte Feucht. Erst nach Domes’ Tod hätten sie sie total überrascht im Atelier entdeckt und am liebsten nur diese gezeigt.
Für die Familie Domes sprach sein Sohn Pit. „Wir dürfen stolz sein auf das, was unser Vater geschaffen hat“, sagte Pit Domes und erzählte, wie sich die Familie seit einem halben Jahr bemühe, das Erbe zu bewältigen.
Werk lebendig halten
Jetzt seien sie dabei, angefangene Arbeiten im öffentlichen Raum abzuwickeln, Akten und Ordner zu sortieren und Werke im Atelier zu sichten: „Es ist faszinierend, dass es noch viele Kunstwerke gibt, die er nie gezeigt hat.“Ziel sei, das Werk lebendig zu erhalten und der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Ein Schritt dazu ist die jetzige Ausstellung, einen weiteren kündigte Bürgermeister Achim Krafft an: Der Kunstpark am See wird ab 11. August ebenfalls Werke von Domes zeigen. Krafft begrüßte, dass mit dem zweiten Standort der Ausstellung ein größerer Personenkreis erreicht werde.
In einem Referat würdigte die Kunsthistorikerin Ulrike Niederhofer den Künstler, der es geschafft habe, einen „typischen Domes“zu kreieren und immer wieder offen und neugierig neue Wege zu erkunden. Als handwerklicher „Allrounder“habe Diether F. Domes verschiedenste Techniken von der Malerei bis zur Glaskunst beherrscht, wobei die Zeichnung das grundlegende Element gewesen sei.