Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Willkommen auf der Baustelle
Mit einem symbolischen Spatenstich beginnen die Bauarbeiten in der Karlstraße
TETTNANG - Die Bauarbeiten in der Karlstraße haben begonnen. Am Montag haben Stadtverwaltung, Bauunternehmen, Politiker, Bürger und Anlieger mit einem symbolischen Spatenstich die Baustelle eröffnet. Es ist der Startschuss für ein viel diskutiertes Großprojekt.
Rund vier Millionen Euro investiert die Stadt in die Baumaßnahme, die die gesamte Karlstraße vom Bärenplatz bis zum Kreisverkehr in der Seestraße betrifft. Hinzu kommen der Bereich der Alten Kistenfabrik, die Küfergasse und Zum Stadtgraben sowie die Neugasse – zeitlich aufgeteilt in sechs Bauabschnitte. Mit dem ersten Bauabschnitt ist noch vor dem symbolischen Spatenstich begonnen worden: Um sieben Uhr war die Straße gesperrt worden, um zehn Uhr wurde dann in der Mitte der Karlstraße gefeiert, während im südlichen Teil bereits die Fahrbahn durchgefräst wurde, Bagger rollten, Bauschutt geladen wurde. Denn der Zeitplan ist eng. Bis zum Winter soll sich die Karlstraße in eine moderne Straße mit „Wohlfühlambiente“verwandeln.
Aus Planung wird Realität
Es sei „eine Geschichte, die jahrzehntelangen Ursprung hat, die aber jetzt endlich Realität wird“, eröffnete Bürgermeister Bruno Walter seine Rede. Schon vor zehn Jahren sei immer ein zentrales Thema gewesen, wie sich die Innenstadt weiterentwickelt, welche Potenziale und welche Perspektiven es gebe. Der Umbau der Karlstraße soll vor allem der Stadt die Möglichkeit geben, sich als Einkaufsstadt zu etablieren: „Das oberste Ziel ist Aufenthaltsqualität, Aufenthaltsatmosphäre zu schaffen“, so Walter. Nun freue er sich, dass es endlich losgehe, wobei ihm bewusst sei, dass es für Einzelhändler, Gastronomen, Dienstleister nicht einfach werden würde. „Klar ist: Damit sind gewisse Ängste, gewisse Sorgen verbunden.“Eine Sorge, die vermutlich vorübergehend anhalten wird. Aber: „Wir hoffen, vor dem Weihnachtsgeschäft mit der Maßnahme fertig zu sein, damit die Belastung für die Einzelhändler möglichst gering ausfällt“, sagte Stadtbaumeister Daniel Zöhler.
Im Juni sollen zunächst die Kanalarbeiten im südlichen Teil der Karlstraße abgeschlossen sein und Pflasterarbeiten beginnen. Schritt für Schritt wird die Karlstraße ihr Gesicht wandeln. Und auch nach der Fertigstellung werden Karlstraße und Innenstadt Thema bleiben. Was werde mit dem Verkehr in der Innenstadt sein – wird er bleiben oder nicht? Noch sind die Meinungen geteilt: „Beim Thema PKW und Bus, das wissen wir alle, da scheiden sich noch die Geister. Aber das wird sich sicherlich nochmals verändern“, so Walter. Es ist eines der Themen, die auf der Agenda stehen – für die Zeit irgendwann nach der Umbaumaßnahme der Karlstraße.