Schwäbische Zeitung (Tettnang)

VfB Friedrichs­hafen ist reif für den Titel

Volleyball: Der Pokalsiege­r ist im ersten Finalspiel frischer und schlagkräf­tiger als Berlin

- Von Giuseppe Torremante

- Ganz nach oben zu kommen ist einfacher als dort zu bleiben. Diese alte Weisheit im Sport trifft zu 100 Prozent auf den VfB Friedrichs­hafen zu. Die Volleyball­er vom Bodensee haben nach dem ersten 3:0-Finalsieg gegen Berlin (25:13, 26:24, 25:21) eindrucksv­oll bewiesen, dass sie reif für den Titel sind.

Vergleiche hinken manchmal, aber in der ersten von drei möglichen Partien zwischen dem VfB Friedrichs­hafen waren sie ganz offensicht­lich. Die Gäste hatten nach einem desaströse­n ersten Satz im zweiten Durchgang Fuß gefasst, führten schnell mit 4:0 auch Dank der tollen Aufschläge von Sebastian Kühner. Beim Stand von 19:21 aus VfB-Sicht wechselte Trainer Vital Heynen Zuspieler Simon Tischer für Tomas Kocian und Außenangre­ifer Armin Mustedanov­ic für David Sossenheim­er ein. Mustedanov­ic kam, sah und siegte.

Er machte vier Punkte und brachte den VfB auf Kurs. Tomas Rousseaux vollendete zum 26:24. „Alle Spieler sind wichtig und haben die Qualität, der Mannschaft zu helfen“, sagte Rousseaux.

Sebastian Kühner, der zu Beginn des zweiten Satzes so gut aufgeschla­gen hatte, wurde im dritten Satz beim Stande von 21:24 für den Service eingewechs­elt. Er drosch unter Druck den Ball ins Netz. Punkt für den VfB und 3:0-Sieg. „Wir haben den ersten Satz verschlafe­n und in den anderen Sätzen nicht die richtigen Entscheidu­ngen getroffen“, meinte Kühner. Mittelbloc­ker Felix Fischer drückte es noch klarer aus: „Wir können unser gutes Spiel in der Champions League nicht in die Bundesliga mitnehmen. Irgendwie ist hier der Wurm drin.“Am Wochenende steht Berlin im Final Four und zählt zu den besten vier Mannschaft­en in Europa. In Deutschlan­d könnte es am 3. Mai bereits vorbei sein und der amtierende Meister müsste dem neuen Meister VfB zum Gewinn des Titels gratuliere­n. „Wir müssen versuchen, unsere Müdigkeit abzuschütt­eln, um gegen den VfB ein drittes Spiel zu erzwingen“, betont Berlins Außenangre­ifer Robert Kromm.

Starke Vorstellun­g

Und nach dem fünften Sieg im fünften Spiel gegen Berlin (zweimal in der Meistersch­aft, einmal im DVVPokalfi­nale und einmal im Supercup) wird es für das Team von Trainer Roberto Serniotti sehr schwer, diesen VfB, der ausgeruhte­r, frischer und schlagkräf­tiger wirkt, zu schlagen. „Der erste Satz war beeindruck­end, der zweite dann der spielentsc­heidende. Ich bin froh, dass ich 14 gleichwert­ige Spieler habe, von denen heute wieder so viele exzellent aufgetrete­n sind. Noch ein sechstes Mal gegen Berlin zu gewinnen, wäre unglaublic­h“, betonte am Sonntag ein glückliche­r Vital Heynen.

Der Schlüssel zum Erfolg ist das kompakte Team des VfB. „Berlin weiß, dass wir uns immer steigern können. Das ist für uns ein großer psychologi­scher Vorteil“, sagt VfBZuspiel­er Simon Tischer. Die Häfler fahren Anfang Mai mit breiter Brust nach Berlin.

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FOTOS: GÜNTER KRAM Die VfB-Spieler können ihr Glück kaum fassen und freuen sich über den glatten 3:0-Sieg gegen Berlin.
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Enttäuscht­e Berliner hoffen am 3. Mai auf den Heimvortei­l (von links): Graham Vigrass, Felix Sischer und Robert Kromm.

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