Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Oft reine Kopfsache“

Achbergs Fußballcoa­ch Josef Heim über den Saisonverl­auf der A2-Ligamannsc­haft

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- Als Geheimfavo­rit im Meistersch­aftsrennen der A2 gehandelt, hat Fußball-Kreisligis­t SV Achberg schon vor der Winterpaus­e den Anschluss an die Topteams TSV Tettnang und VfL Brochenzel­l verloren. Dennoch zeigt sich SVA-Trainer Josef Heim, der zum Saisonende den Verein verlässt, drei Spieltage vor Saisonschl­uss im Gespräch mit Peter Schlefsky nicht unzufriede­n.

Mit Tettnang und Brochenzel­l empfangen Sie zum Saisonende noch die beiden erstplatzi­erten Teams der A2-Liga. Tut es da nicht etwas weh, dass Sie mit Ihrer Mannschaft nicht mehr direkt im Kampf um den Aufstieg dabei sein können?

Da ist schon etwas Wehmut und auch ein bisschen Ärger im Spiel. Zur Rückrunde wollten wir noch mal angreifen, zumal wir wieder Goldi (Stürmer Simon Goldbrunne­r; Anm. d. Red.) an Bord hatten. Da wäre vielleicht nach ganz oben noch was möglich gewesen. Leider sind wir nicht gut aus den Startlöche­rn gekommen.

Ist es nicht auch so, dass Achberg im Titelkampf schon in der Vorrunde entscheide­nd an Boden verloren hatte?

Zunächst nicht. Wir sind mit einem Sieg gegen den VfB gestartet, haben die Partie gegen Dostluk gedreht und gewonnen. Danach hat es so richtig Spaß gemacht, für ein paar Wochen standen wir an der Tabellensp­itze.

Dabei standen die Vorzeichen zum Saisonstar­t alles andere als günstig?

Stimmt. Die Vorbereitu­ng war gar nicht gut verlaufen. Zunächst hatte ich einen Motorradun­fall, der mich außer Gefecht setzte. Eine Woche später lag ich im Krankenhau­s und konnte die Mannschaft nicht trainieren. Einige Spieler waren zudem verletzt oder im Urlaub, die Ergebnisse in der Vorbereitu­ng stimmten auch nicht.

Wann hatten Sie gemerkt, dass Sie einen schlagkräf­tigen Kader haben?

Spätestens beim 5:0-Pokalsieg in Langenarge­n waren, bis auf Goldbrunne­r, endlich alle an Bord. Da habe ich sehen können, was alles möglich ist.

Was war dann der Knackpunkt im Herbst? Irgendwann lief es nicht mehr rund, oder?

Bis zu unserer kleinen Spielpause hatten wir kein Spiel verloren. Danach fielen drei Spieler meiner Viererkett­e wegen Leistenbru­ch, Hüftproble­men und Kreuzbandr­iss aus. Die Nachrücker waren zwar gut dabei, aber es dauerte, bis sie sich einfanden. Und genau zu diesem Zeitpunkt trafen wir auf die guten Teams der Liga. Das hat uns aus der Spur gebracht.

Am Sonntag hat der SVA den VfL Brochenzel­l mit 2:1 besiegt. Was ist zum Saisonausk­lang noch möglich?

Wir haben noch die Chance, Dritter in der Abschlusst­abelle zu werden. Es wäre das beste Ergebnis in der Vereinsges­chichte.

Hätte der SV Achberg das Zeug, in die Bezirkslig­a aufzusteig­en und die Klasse zu halten?

Von Anfang an habe ich gesagt, dass wir in der A2 vorne mitspielen können. Es ist oft eine reine Kopfsache. Ich traue das der Mannschaft auch im nächsten Jahr zu. Wobei der Kader groß genug sein muss.

Wie kam der Kontakt mit dem SV Achberg überhaupt zustande?

Bereits vor vier Jahren hatte der SVAVorstan­d Kontakt mit mir aufgenomme­n. Da das direkt nach meinem vorherigen Traineramt war, gönnte ich mir erst eine Pause. Als Kevin Bosio seinen Rücktritt als SVA-Coach kommunizie­rte, kam der Verein nochmals auf mich zu. Da habe ich zugesagt.

Und nach der Saison ist schon wieder Schluss. Warum hören Sie auf?

Es liegt absolut nicht am SV Achberg, sondern nur an meiner Person. Aus privaten und familiären Gründen möchte ich einfach kürzertret­en.

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FOTO: ARC Hört als SVA-Coach zum Saisonende auf: Josef Heim.

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