Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Festival glänzt mit „Variations on America“

Das „Lebendige Barockschl­oss Tettnang“schließt nach erfolgreic­hen Veranstalt­ungen seine Pforten

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(sz) - Mit dem Jubiläumsk­onzert der Kammerphil­harmonie Bodensee-Oberschwab­en und der Saxophonis­tin Grace Kelly ist am vergangene­n Wochenende das Tettnanger Barockschl­oss-Festival zu Ende gegangen. In dichter Folge hatten zehn Veranstalt­ungen für Erwachsene und fünf für Kinder das Thema „Variations on America“inszeniert.

Der Bogen spannte sich von bildender Kunst, Literatur, Kinderprog­rammen, Jazz, Klassik und Film bis hin zu einem Vortrag. Ein großer Teil der Veranstalt­ungen fand in voll besetzten Räumen statt. Oft fanden sich unter den Besuchern auch Gäste, die zum ersten Mal von auswärts ins Tettnanger Schloss gekommen sind, so der Veranstalt­er. „Mich hat Jochen Zelter so neugierig gemacht, dass ich mir gleich eine Karte reserviert habe“, sagte beispielsw­eise eine Besucherin aus Überlingen. Andere TETTNANG kamen von weither, um den internatio­nalen Star Peter Fessler zu erleben, der ein gefeiertes Konzert spielte. Im Publikum waren aber auch sehr viele Tettnanger. Manche zählen zu Stammgäste­n des Festivals, andere besuchten gezielt bestimmte Abende.

Neue Blicke auf die USA

Die konzeption­elle Arbeit hinter dem Tettnanger Festivalpr­ogramm wurde von Publikum und Fachkritik­ern geschätzt, lautete doch der Anspruch, neue Blicke auf die USA in hoher Qualität für ein breites Publikum zu bieten. Künstler wie das renommiert­e Vokalensem­ble „amarcord“oder die Sopranisti­n Letizia Scherrer entwickelt­en eigens für Tettnang neue Programmte­ile, die vorher noch nicht von ihnen zu hören waren.

Neu war in diesem Jahr auch eine Kooperatio­n mit dem Tettnanger Kino „KITT“, das eine rasch ausverkauf­te Filmnacht mit passender Bewirtung bot. Der Vortrag „Hoffnungsl­and Amerika“stellte das Festivalth­ema sowohl in den aktuellen politische­n als auch lokalen Kontext, auf welchen das Programmte­am großen Wert gelegt hatte.

Als Glücksfall erwies sich dabei laut Veranstalt­er die Kooperatio­n mit den Galeristen Frieder und Petra Gros. Sie kuratierte­n eine Ausstellun­g mit USA-Bildern von André Ficus, dem großen Maler aus Friedrichs­hafen. Kunstdruck­e seiner in der Galerie ausgestell­ten Originale waren im Schloss-Café aufgehängt worden. Ihre Städteport­räts bildeten einen spannenden Kontrast zu den geschwunge­nen Formen des CaféRaums.

Persönlich­e Atmosphäre

Dort fand auch die Veranstalt­ung „Charlton Street Blues“statt, in der Markus Schweizer Texte und Musik mit den Bildern zusammenfü­hrte. Das Café brachte Künstler und Gäste zueinander , es gab mehr als 70 selbst gebackene Kuchen. Je nach Wetter gab es ruhigere Stunden und Hochbetrie­b im Wechsel. Immer wieder bekundeten die Künstler, welch wunderbare­r Veranstalt­ungsort das Schloss sei. Sie betonten, dass sie die persönlich­e Atmosphäre schätzen und sich in Tettnang gut betreut fühlten, so die Veranstalt­er.

Dank des guten Wetters konnte die Schlosster­rasse mehrmals bewirtet werden. Und Kinderkonz­ert sowie Sinfonie fanden im Schloss-Innenhof statt. Das Festival bespielte neben dem Innenhof das Märchenzim­mer, den Baccussaal, den Rittersaal und das Café.

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