Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Katastrophale“Verkehrssituation lösen
Politischer Stammtisch der Freien Wähler hat Bürgermeister Schmid zu Gast
(sz) - Ortsvorsitzender Manfred Deutelmoser hat kürzlich zum politischen Stammtisch der Freien Wähler ins Schloss nach Brochenzell eingeladen. Deutelmoser freute sich, dass Bürgermeister Andreas Schmid der Einladung gefolgt war. Neben Fraktionsmitgliedern kamen auch interessierte Bürger aus allen Ortsteilen zu diesem politischen Austausch.
Die Runde wurde mit dem Thema zum Kindergartenbedarfsplan eröffnet, der im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Gemeinde steht und widerspiegelt wie sich Betreuungsbedarfe mit der Erschließung neuer Wohngebiete verändern und erhöhen. Dem stimmte Bürgermeister Schmid zu und ergänzte mit Blick auf das Kinderhaus in Buch, welches seine Kapazitätsgrenze erreicht hat, dass bei Neubaugebieten mit verdichteter Bebauung wie das ehemalige „Selbi“-Areal oder am Jasminweg mit einem erhöhten Bedarf an Betreuungsplätzen gerechnet werden muss. Auch in Liebenau wird man wegen des sanierungsbedürftigen Gebäudes eine Lösung finden müssen.
Deutelmoser sprach das Thema Flächennutzung für die Bebauung Quartier Buch an und bat Schmid, die Anwesenden über den aktuellen Stand zu informieren. Hierzu sollte dem Schultes zufolge erst die Frage nach der Nutzung und der Funktion der zu bebauenden Fläche geklärt werden, nämlich „wer was mit der Fläche verbindet“! Drei Versionen wären denkbar: ein neues Zentrum nicht nur für Bildung / Verwaltung; die Schließung der Baulücke auf der Nord- / Südachse, oder ein Quartier mit guter Durchmischung für die ganze Breite der Gesellschaft mit einer angemessenen Versorgung für das Quartier. Die Anwesenden waren sich einig, dass dieses Konzept nicht unter Zeitdruck aufgestellt werden kann. Angeregt wurde, sich in anderen Städten über ähnliche Bebauungskonzepte zu informieren.
Unterbringen von Flüchtlingen
Antoinette Göggerle fragte Andreas Schmid nach dem aktuellen Stand der Flüchtlingsunterbringung. Es ist Tatsache, dass Meckenbeuren im Bezug auf Anschlussunterbringung von Flüchtlingen im Ranking nach hinten gerutscht ist. Der Bürgermeister wies jedoch darauf hin, dass sich Meckenbeuren bewusst für die Erstellung und Unterbringung der Flüchtlinge in Kleinunterkünften entschieden hat, um die Integration der Personen beziehungsweise Familien zu erleichtern.
Auch das Thema „Verkehrswege“wurde von den Freien Wählern aufgegriffen. Wobei der Wunsch geäußert wurde, die innerörtliche Verkehrsplanung über den Flächennutzungsplan aufzustellen und zu überarbeiten. „Keine Innenverdichtung ohne entsprechende Verkehrsführung“, so lautete eine Stimme. Bürgermeister Schmid machte darauf aufmerksam, dass sich der Gemeinderat einig war, urbane Bebauung nicht in der gesamten Gemeinde umzusetzen, sondern insbesonders im Bereich der Hauptstraße zwischen Tettnanger Straße und Alte Schmiede Platz zu verwirklichen. Angesichts der, so wörtlich „katastrophalen“Verkehrssituation war man sich einig, dass für eine Innenentwicklung dringend nach Lösungen für einen sinnvollen und erträglichen Verkehrsfluss gesucht werden muss.
Auch der Blick auf die B 30-neu blieb nicht aus. Es wird spannend bleiben, zumindest was die Priorisierung zwischen B 30 und B 31 angeht. Die Freien Wähler baten Andreas Schmid, weiterhin mit den Behörden im Gespräch zu bleiben und das Regierungspräsidium nochmals auf die vom Gemeinderat favorisierte WestTrasse hinzu weisen.
Zum Schluss dankte Manfred Deutelmoser allen Anwesenden für ihr Interesse und die konstruktiven Beiträge. Die Freien Wähler bedankten sich bei Bürgermeister Schmid für die offene Diskussion und freuen sich auf ein Wiedersehen beim politischen Stammtisch.