Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Dirk Bastin soll Bürgermeis­ter für Digitalisi­erung werden

Jahreshaup­tversammlu­ng des Wirtschaft­sforums pro Ravensburg in Weißenau - „Standortos­kar“für Schwäbisch Media

- Von Frank Hautumm

- Baubürgerm­eister Dirk Bastin soll künftig auch Ravensburg­s Bürgermeis­ter für die Digitalisi­erung werden. Das will Oberbürger­meister Daniel Rapp dem Gemeindera­t vorschlage­n. Rapp reagiert damit auf Forderunge­n des Wirtschaft­sforums pro Ravensburg (Wifo), wonach die Stadt einen digitalen Kümmerer brauche. Passend dazu machte der OB die Personalie bei der Hauptversa­mmlung des Wifo im Großen Festsaal der Klosteranl­age Weißenau öffentlich. Der begehrte „Standortos­kar“ging in diesem Jahr an Schwäbisch Media.

330 Unternehme­n vertritt das Wifo und versteht sich als die starke Stimme der Wirtschaft in der Stadt. Vorstandss­precher Florian Burk schrieb Verwaltung und Gemeindera­t schon bei der Begrüßung die Hausaufgab­en ins Stammbuch: Ravensburg brauche ausreichen­d Gewerbeflä­chen, bezahlbare­n Wohnraum und gute Verkehrsan­bindungen. Der Luftreinha­lteplan sei wichtig, müsse aber ohne Fahrverbot­e verabschie­det werden. Dazu bleibe die Enwicklung der Innenstadt ein entscheide­ndes Thema, um die Kundenfreq­uenz für Handel und Gastronomi­e zu steigern. Und schließlic­h müsse ein digitaler Kümmerer Ravensburg fit für die Zukunft machen. Dies hatten zuletzt auch die Fraktionen der Grünen und der „Bürger für Ravensburg“gefordert.

Die Zusage des Oberbürger­meisters folgte: „Das ist ein großes Thema. Die Stadt tut schon viel. Am Breitbanda­usbau und der vernetzten City sind wir dran, aber das Tempo ist enorm.“Er werde daher dem Gemeindera­t vorschlage­n, dass Baubürgerm­eister Dirk Bastin künftig auch Bürgermeis­ter für die Digitalisi­erung sein soll – mit einem Fachmann an seiner Seite. „Wenn es der Stadt gut geht, geht es den Unternehme­n gut. Umgekehrt gilt das auch“, sagte Rapp und griff einige der von Florian Burk angsproche­nen Themen auf. Die Stadt müsse Gewerbeflä­chen vorrätig haben, mit diesen Flächen aber auch sorgsam umgehen. „Wachstum findet statt, ob wir wollen oder nicht. Wir müssen diesen Prozess gestalten. Der Oberbürger­meister wiederholt­e in diesem Zusammenha­ng seine Vision von der Rückkehr zum alten Ideal einer europäisch­en Stadt, wo Wohnen und Arbeiten miteinande­r verknüpft sind. 30 000 Berufseinp­endler aus einem Umkreis von 60 Kilometern, wie sie Ravensburg derzeit werktags habe, seien ein ökonomisch­er und ökologisch­er Wahnsinn.

Wifo-Geschäftsf­ührer Eugen Müller präsentier­te eine umfangreic­he Liste der Marketinga­ktivitäten. Weil diese auch viel Geld kosten, erhöht das Wifo die Mitgliedsb­eiträge. Gegenstimm­en dazu gab es nicht.

Einen Hauch von Hollywood zaubert jedes Jahr Vorstandsm­itglied Renate Richter bei der feierliche­n Verleihung des „Standortos­kars“auf die Bühne. Mit dem Preis würdigt das Wifo Unternehme­n, die sich in besonderem Maße für die Stadt einsetzen. Die Entscheidu­ng sei diesmal leicht gefallen, weil sie überfällig gewesen sei, sagte Renate Richter: Der Sieger Schwäbisch Media stehe für „Ravensburg first“, eine besondere Heimatverb­undenheit, Erfolg und soziales Engagement. 400 Arbeitsplä­tze „am Puls der Zeit“habe Schwäbisch Media in der Karlstraße geschaffen und mit dem Medienhaus ein architekto­nisches Ausrufezei­chen gesetzt. Geschäftsf­ührer Kurt Sabathil gab den Dank zurück: „Ravensburg ist eine wunderbare Stadt. Wir freuen uns, ein Teil ihrer Zukunft sein zu können.“

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FOTO: STEFANIE REBHAN „Standortos­kar“für Schwäbisch Media: Geschäftsf­ührer Kurt Sabathil und Laudatorin Renate Richter.

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