Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wie man es auch macht, ...
D er Blick zum Himmel kann trügerisch sein. Was jeder (Boden)Seefahrer (und auch Open-Air-Besucher) weiß, das zeigt sich dieser Tage auch Landratten auf beeindruckende Weise. Scheint in einem Moment die Sonne, kann sich der Himmel im nächsten Moment zuziehen. Dann blitzt es, der Donner rollt, Regen fällt. Und umgekehrt.
Gut, wenn man nur ein Gartenfest feiert: Wohl jeder kennt die Momente, wenn man sich bei spontanen Regengüssen durchnässt ins Wohnzimmer rettet, wo sich langsam ein Regenwassersee auf dem Parkett bildet. Lustig sind diese Momente nur als Gast, der Gastgeber selbst muss den Flurschaden ja beheben: Er hört die stummen Schreie des Bodenbelags, sieht vor dem geistigen Auge die langsam aufquellenden Holzfasern.
Wehe, man verlegt die Feier aus Sorge schon von vornherein nach innen! Da kann es zum Zeitpunkt der Entscheidung das Jahrhunderttausendunwetter geben, ganze Städte werden in einem Rutsch fortgespült – sobald die ersten Gäste kommen und die Sonne bricht plötzlich hervor, schelten die Besucher: „Warum sind wir denn bei dem schönen Wetter nicht draußen?“Das Wohnzimmer ist eng, die offenen Fenster werden der Hitzebildung nicht mehr Herr, und alle schauen sehnsüchtig auf die braune Matschpfütze, die einmal ein Rasen gewesen ist. Geht man dann raus, regnet es plötzlich wieder.
Wie man es auch macht, man macht es falsch.