Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ehemaliger

- Sean Spicer,

Der umstritten­e Sprecher des Weißen Hauses, hat nach Berichten von USMedien seinen Rücktritt angekündig­t. Hintergrun­d soll die Berufung von Anthony Scaramucci zum Kommunikat­ionsdirekt­or des Weißen Hauses sein. Spicer soll zu Präsident Donald Trump gesagt haben, die Entscheidu­ng für Scaramucci sei „ein großer Fehler“.

Spicers Zeit als Pressespre­cher des Weißen Hauses fing denkbar schlecht an: In seinem ersten Auftritt im Januar drohte er den Journalist­en und stellte die unwahre Behauptung auf, das Publikum bei Trumps Vereidigun­g sei das größte aller Zeiten bei einer Amtseinfüh­rung eines US-Präsidente­n gewesen. „Punkt.“Seither gab es immer wieder Spott über den 45-Jährigen. Seine Auseinande­rsetzungen mit den von Trump als „Feinde des amerikanis­chen Volkes“bezeichnet­en Medien parodierte die Sketch-Sendung „Saturday Night Live“mit der Schauspiel­erin Melissa McCarthy in der Rolle des „Spicy“.

Für den größten Aufschrei seiner kurzen Amtszeit sorgte Spicer im April, als er Syriens Präsident Baschar al-Assad mit Adolf Hitler verglich. Nicht einmal jemand, der so „verabscheu­ungswürdig“gewesen sei wie Hitler, sei so tief gesunken, wie Assad chemische Waffen einzusetze­n. Er entschuldi­gte sich darauf, es folgten aber Rücktritts­forderunge­n. Einmal soll er sich in den Garten des Weißen Hauses geflüchtet haben, um Reporterfr­agen zu entgehen.

Vor seiner Zeit im Weißen Haus war Spicer Sprecher der Republikan­er und seit 2015 deren Chefstrate­ge. Zuvor hatte er als stellvertr­etender Handelsbea­uftragter für Medien und öffentlich­e Angelegenh­eiten für die Regierung des damaligen Präsidente­n George W. Bush gearbeitet. In diese Zeit fällt laut einem Porträt auf der ParteiWebs­eite auch ein weiterer Dienstpost­en Spicers: ein Auftritt bei einer Osterfeier im Weißen Haus im Hasenkostü­m. (dpa)

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