Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Osterstedt und Neukirch feiern
25 Jahre Ortsfreundschaft zwischen Flachland und Allgäu
- Gegensätzlicher könnten die Orte kaum liegen: Neukirch liegt am Eingang zum Allgäu und Osterstedt befindet sich zwischen Nord- und Ostsee im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die Norddeutsche Gemeinde hat 677 Einwohner – und ist, wie ein Verkehrsschild in der Ortsmitte ausweist 894 Kilometer von Neukirch entfernt.
Was 1992 durch einen privaten Kontakt begonnen hat und von den TSV Fußballern aufgenommen wurde, ist mittlerweile Tradition. Aus Partnerschaft ist eine echte Freundschaft geworden. So verwundert es nicht, dass manche Osterstedter immer wieder den langen Weg auf sich nehmen, um zum Beispiel am Hexenfest mit dabei zu sein.
Eine elfköpfige Delegation aus Neukirch hat sich an einem Wochenende auf die Bahnreise zur Partnergemeinde NEUKIRCH/OSTERSTEDT Osterstedt begeben. Dort wurde sie von einer Abordnung der Osterstedter Bürger empfangen. Nach ein paar Runden „Fruchtsaft“ging es zum Bürgermeister HansWilhelm „Hanne“Wittmaack und seiner Frau Silke zu einem überaus reichlichen Frühstück.
Die rund 25-köpfige Gruppe aus Osterstedtern und Neukirchern begab sich anschließend zu einem kleinen Umtrunk mit anschließender Besichtigung der Oltschwager-BioEnergie. Stolz zeigte Heiner Oltschwager seinen großen landwirtschaftlichen Betrieb. Nach diesem interessanten Rundgang ging es zur Betriebsbesichtigung der Firma J.R. Lindner Metallbau, einem klassischen Lohnfertiger im Bereich CNCDrehen und –Fräsen. Nach der eindrucksvollen Führung standen Besuche bei mehreren Familien im Ort an. Der Tross von mindestens 20 Personen wurde überall auf das Herzlichste empfangen und aufs Freundlichste bewirtet, einschließlich abendlichem Grillfest.
Die Neukircher Delegation besuchte nach dreistündigem Schiffsausflug auf dem Nord-Ostsee-Kanal mit den Gastgebern auf der „HorseRanch“, einem Paradies für Pferde und Menschen. Hier überreichte Martin Rusche dem Osterstedter Bürgermeister ein Geschenk und einen schönen Gruß vom Neukircher Bürgermeister Reinhold Schnell. Dann wurde wieder ausgiebig gegessen, getrunken und gesungen.
Zum Abschluss ging es mit Besuchsaktionen und gastfreundschaftlichen Erlebnissen weiter. Martin Rusche, Organisator und Berichterstatter fasste zusammen: „Die Zeit verging wie im Fluge.“So habe man gerade noch eine Dankesrede für die überragende Gastfreundschaft halten können – verbunden mit einer herzlichen Einladung an die Osterstedter 2018 nach Neukirch zu kommen. Nach einem Abschiedslied sei es wieder Richtung Süden gegangen. 13 Stunden Bahnfahrt später sind die Neukircher wieder in Meckenbeuren angekommen.
Martin Rusche betonte auf Nachfrage zum Thema Ortspartnerschaft: „Diese Freundschaft steht für alle Neukircher offen. Wer Interesse hat, die Oberstedter im Sommer 2018 willkommen zu heißen oder sie 2019 zu besuchen, ist jederzeit herzlich willkommen.“