Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Arndt verpasst Sieg hauchdünn

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SALON-DE-PROVENCE (dpa/SID) Mit einer Mischung aus Enttäuschu­ng und Stolz stand Nikias Arndt am Teambus und ließ seine wohl bewegendst­en Tour-Momente Revue passieren. „Natürlich bin ich enttäuscht. Wenn ich in einer Ausreißerg­ruppe fahre, will ich auch gewinnen. Aber Boasson Hagen war eindeutig der Stärkste. Er hat am Schluss den größten Punch. Da konnte ich nicht mehr mithalten“, sagte der 25jährige Bonner, der bei seiner ersten Tour nach einer schweißtre­ibenden 190-Kilometer-Flucht einen Etappensie­g knapp verpasste. Trotzdem sei auch ein zweiter Platz „großartig“, sagte Arndt im Ziel der 19. Etappe.

Nur fünf Sekunden fehlten Arndt am Freitag zum Sieg in der Hitze von Salon-de-Provence. Stattdesse­n jubelte Edvald Boasson Hagen, der den deutschen Sunweb-Profi kurz vor dem Ziel abgeschütt­elt. Wie ein Zeitfahrer jagte Arndt dem Norweger noch hinterher – umsonst. Arndt verpasste damit den größten Erfolg seiner Karriere, nachdem er 2016 die Schlusseta­ppe des Giro d'Italia gewonnen hatte.

Chris Froome gönnte sich im Gelben Trikot eine Bummelfahr­t und erreichte mit 12:27 Minuten Rückstand im Peloton das Ziel. Geschützt von seiner Über-Mannschaft Sky sparte der Brite Kräfte für das große Spektakel heute vor 67 000 Zuschauern im Stade Vélodrome von Olympique Marseille, wo beim Einzelzeit­fahren über 22,5 Kilometer vor dem Austrudeln am Sonntag auf den Champs Elysées der Gesamtsieg­er gekürt wird. Der große Favorit Froome liegt 23 Sekunden vor dem französisc­hen Vorjahresz­weiten Romain Bardet. 29 Sekunden zurück liegt der Kolumbiane­r Rigoberto Urán, Froomes härtester Rivale.

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