Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gewitter und Starkregen im Südwesten

Promenaden­fest in Überlingen abgebroche­n – Zugstrecke­n vorübergeh­end gesperrt

- Von Maren Breitling und Sönke Möhl

STUTTGART/KARLSRUHE (dpa) Starke Gewitter haben im Südwesten am Wochenende Schäden verursacht. Besonders betroffen war die Bodenseere­gion mit heftigen Regenfälle­n und Windböen. Mehrere Zugstrecke­n waren in der Nacht zum Samstag wegen umgestürzt­er Bäume oder abgerutsch­ter Hänge vorübergeh­end gesperrt, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Betroffen war eine Bahnstreck­e zwischen Überlingen (Bodenseekr­eis) und Bodman-Ludwigshaf­en (Kreis Konstanz), sowie zwischen Radolfzell und Konstanz. Samstagmor­gen waren die Strecken wieder frei.

Bei Gewittern und starken Windböen brachen die Veranstalt­er nach Angaben der Polizei am Samstagabe­nd das Überlinger Promenaden­fest ab. Das Festgeländ­e wurde geräumt. An drei Zelten entstand durch das Unwetter Schaden, verletzt wurde niemand.

In Lindau rückte die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag wegen umgestürzt­er Bäume und Bauzäune zu mehreren Einsätzen aus.

B 31 überflutet und gesperrt

In Bodman-Ludwigshaf­en (Kreis Konstanz) sperrte die Polizei in der Nacht zum Samstag die Ortsdurchf­ahrt, nachdem die Straße von Wasser und Schlamm überflutet wurde. Auch in Sipplingen (Bodenseekr­eis) sperrten Beamte Straßen wegen abgerutsch­ter Hänge. Verletzt wurde niemand. In den Orten liefen zahlreiche Keller voll Wasser. Ebenfalls gesperrt wurde die B 31 zwischen Stockach und Überlingen, da die Fahrbahn an mehreren Stellen überflutet und mit Schlamm bedeckt war. 90 Teilnehmer eines Zeltcamps mussten sich in Breisach (BreisgauHo­chschwarzw­ald) wegen des Unwetters in Sicherheit bringen. Das Rote Kreuz half bei der Räumung des Lagers und baute in der Stadthalle Breisach Feldbetten auf, auf denen die Camper die Nacht verbringen konnten.

Zahlreiche Keller liefen nach Polizeiang­aben in Offenburg (Ortenaukre­is) mit Wasser voll. Drei Dachstühle von Wohnhäuser­n gingen in Flammen auf, weil Blitze eingeschla­gen hatten. Die Feuerwehr konnte die Brände schnell löschen, niemand wurde verletzt. Durch den Wind stürzten einige Bäume um. In weiteren Regionen kam es ebenfalls zu Überschwem­mungen.

435 Einsätze in Berlin

Im Bereich Rottweil gab es einem Polizeispr­echer zufolge starke Regenfälle, Hagel und Windböen. In Drackenste­in (Kreis Göppingen) wurde am Samstagnac­hmittag Geröll auf eine Landstraße gespült. Die Fahrbahn war nach Angaben der Polizei vorübergeh­end blockiert. Auch anderswo in Deutschlan­d gab es heftige Unwetter: In Niedersach­sen kam am Samstagabe­nd ein Mann ums Leben, als sein Auto in der Nähe von Aurich bei Starkregen von der Fahrbahn abkam. Der 48-Jährige starb an der Unfallstel­le.

In Berlin liefen am Samstagnac­hmittag Keller voll und Bäume stürzten um, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag sagte. Die Feuerwehr rückte zu 435 wetterbedi­ngten Einsätzen aus. In Charlotten­burg verursacht­e vermutlich ein Blitzschla­g einen Dachbrand in einem sechsgesch­ossigen Wohn- und Geschäftsh­aus. Verletzt wurde bei dem Unwetter niemand.

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FOTO: DPA Über den Süden Baden-Württember­gs zogen Unwetter, die wie hier in Rottweil auch Hagel mit sich brachten.

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