Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zitat des Tages
Kressbronner Wehr feiert 125-jähriges Jubiläum und erinnert sich an den Brand am 24.Juli 2016
„Es ist tröstlich zu wissen, dass alle zusammenstehen wenn es nötig ist“,
sagte Landrat Lothar Wölfle anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Kressbronner Wehr.
- Die Freiwillige Feuerwehr Kressbronn hat am Freitag zusammen mit befreundeten Wehren und Gästen ihr 125-jähriges Bestehen feiern können. Der Festakt, dem sich am Sonntag noch ein Tag der offenen Tür angeschlossen hatte, stand unter ganz besonderen Vorzeichen weil er auch, fast auf den Tag genau, an den Brand in der Fahrzeughalle am 24.Juli 2016 erinnerte.
Der fast neue Fuhrpark der Kressbronner Feuerwehr musste auf Hochglanz geputzt am Freitagabend draußen bleiben und stand Spalier für die Vertreter der befreundeten Wehren, sowie den Gästen vom Kreisfeuerwehrverband, Landratsamt und Ehrenkommandanten, die in dem ebenfalls zu neuem Glanz erstrahlten Feuerwehrgebäude Einzug hielten, um gemeinsam in einem Festakt das 125-jährige Bestehen der Kressbronner Wehr zu begehen.
Es sollte aber ein Festakt der besonderen Art werden, denn wie der Moderator des Abends, Ralph Kolars meinte „Oi Johr hend ihr´s streng g´habt, und deshalb sollet ihr´s heut Obed net so streng han“, womit er auch gleich mal die „Betznauer Boygroup“ankündigte- das sind Valentin Baum, Hartwig Brugger, Roland Fürst und Uli Hauber- die mit „Mei Schwobeländle“einen musikalischen Auftakt setzten.
Gemeinsam zusammenstehen
So locker sollte es dann auch weiter gehen, denn nicht Festreden waren vorgesehen, sondern der Moderator hatte auf der Bühne zu einer Talkrunde zu den Themen „Was geschah vor einem Jahr?“, „Wo und wie haben es Sie erlebt?“und „Wie war die Wehr damals und wie ist sie heute?“Landrat Lothar Wölfle, den Kressbronner Kommandanten Peter Schlegel, Bürgermeister Daniel Enzensperger und den Kommandanten der Nonnenhorner Wehr, Uwe Burgdorf eingeladen. „Es ist tröstlich zu wissen, dass Menschen zusammenstehen wenn es nötig ist“, meinte Landrat Lothar Wölfle, der sich sehr gut an die Brandkatastrophe im Feuerwehrhaus erinnern konnte. Er habe in Gesichter von Kameraden der Kressbronner Feuerwehr gesehen, die eigentlich da sind, um Menschen zu helfen und jetzt einfach hilflos dagestanden hätten, meinte er. In der unmittelbaren Zeit danach hätten dann spontan selbstlos „viele Hände ineinandergegriffen“, stellte er heraus.
Dies wurde auch vom Kressbronner Bürgermeister Daniel Enzensperger bestätigt, der sich nach der Katastrophe die Frage gestellt hatte „Wie geht es jetzt weiter“und dabei nicht nur von den Behörden sondern auch von vielen Bürgern durch Spenden bestärkt worden sei. Dies sei das beste Beispiel dafür, dass Bürger das Bewusstsein hätten, „ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen“, stellte er heraus. Mit dem Lied der Betznauer Boygroup „Wahre Freundschaft darf nicht wanken“konnte der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Klaus Dannecker, noch Ehrungen vornehmen. Für ihr Engagement in dem Jahr nach der Brandkatastrophe zeichnete er mit der Silbernen Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes Kämmerer Matthias Käppeler und Bürgermeister Daniel Enzensperger aus. Genauso anerkennenswert wären die Leitungen von Kommandanten Peter Schlegel und seinem Stellvertreter und stellvertretenden Kreisbrandmeister Peter Schörkhuber gewesen, stellte Dannecker heraus und verlieh ihnen die Ehrenmedaille des Landes.
Intern zeichnete der Feuerwehrkommandant Schlegel zwei Personen aus, die sich für ihren „extremen Einsatz“ganz besonders hervorgetan hatten. „Wir organisieren Dir dein Richtfest“, versprach der Kommandant seinem Gerätewart Markus Specker. Für Martin Steinhauser, der seine Hallen nach dem Brand für Gerätschaften der Wehr zur Verfügung gestellt hatte, gab’s von der Kressbronner Feuerwehr einen Ofen als Geschenk.