Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Großbrand auf Mülldeponi­e Bausch

Vierter Brand in drei Jahren schreckt die Stadt zum Auftakt des Rutenfeste­s auf

- Von Frank Hautumm und Jasmin Amend

- Schreckmom­ente zum Auftakt des Rutenfeste­s: Kurz vor 21 Uhr steht am Freitagabe­nd in Ravensburg eine hohe Rauchsäule über der Nordstadt. Schnell ist klar: Die Mülldeponi­e Bausch brennt – wieder einmal.

Viele Kilometer weit ist die Rauchsäule zu sehen. Bei Polizei und Feuerwehr gehen schnell unzählige Notrufe ein, auch aus Baienfurt, Weingarten und Berg. Ein Feuerwehrf­ahrzeug nach dem anderen rast zur Mülldeponi­e, die Bleicherst­raße wird abgesperrt. Ein Polizist warnt die Schaulusti­gen davor, dass der dicke schwarze Rauch bald in ihre Richtung umschlagen könnte und legt ihnen nahe, den Ort zu verlassen. Viele sind gerade auf dem Weg in die Innenstadt oder die Kuppelnau, um das Rutenfest zu feiern, und werden von den Sirenen und dem Qualm angelockt.

Es ist dies bereits der vierte Brand innerhalb von drei Jahren bei Bausch. 2014 hatte es zweimal kurz hintereina­nder gebrannt. Damals war zunächst über eine mögliche Brandstift­ung spekuliert worden, der Verdacht hatte sich aber nicht bestätigt. Im Juli 2016 mussten die Einsatzkrä­fte schon wieder in die Bleiche ausrücken. Damals hatte ein überhitzte­r Müllhäcksl­er das Feuer ausgelöst. Der Schaden vor genau einem Jahr: 750 000 Euro.

Am Freitag waren die Nerven der Einsatzkrä­fte zunächst sehr angespannt: Laut Polizei brannte auf dem Deponiegel­ände eine Halle mit Restmüll. „Wir mussten allerdings befürchten, dass in dieser Halle womöglich gelagerte Altölfässe­r explodiere­n konnten“, so ein Sprecher am Abend zur „Schwäbisch­en Zeitung“. Dazu machten Polizei und Feuerwehr gleichzeit­ig heranziehe­nde schwere Gewitter in der Region die Lage zusätzlich schwer. „Es war eine Zeitlang zu befürchten, dass wir das benachbart­e Festgeländ­e beim Rutenfest wegen eines heraufzieh­enden Unwetters räumen müssen“, so Benno Leibfarth vom Führungs- und Lagezentru­m in Konstanz. Gegen 22 Uhr entspannte sich die Lage zumindest in dieser Hinsicht leicht, es regnete nur ein paar Tropfen.

Entwarnung kurz nach 23 Uhr

Die Feuerwehr kämpfte zu diesem Zeitpunkt aber noch mit vereinten Kräften gegen die Flammen. Festbesuch­er und Anwohner registrier­ten einen beißenden Geruch und brennende Augen. Pascal Bachmann, Sprecher der Ravensburg­er Feuerwehr, war selbst beim sogenannte­n Erstangrif­f im Einsatz und wollte kurz danach im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“noch keine Entwarnung geben. Ein weiteres Problem: Wegen der Gewitter gab es immer wieder Ausfälle im Handynetz und teilweise auch Probleme mit dem Funk.

Kurz nach 23 Uhr am Freitag konnte dann das Lage- und Einsatzzen­trum melden, dass der Brand weitgehend gelöscht war und die Feuerwehr nun gezielt gegen die Glutnester vorging. Die Löscharbei­ten können sich unter Umständen aber noch über den gesamten Samstag hinziehen.

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FOTO: PRIVAT Großbrand am Freitagabe­nd bei der Bausch GmbH in Ravensburg.

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