Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Anderer Preis, andere Buchungsklasse
Auf der Bordkarte finden Fluggäste neben vielen anderen Informationen meist auch irgendwo einen einzelnen Buchstaben, zum Beispiel ein Y oder L. Diese Angabe sagt Passagieren meist nichts. Es handelt sich um die Buchungsklasse. Diese ist nicht zu verwechseln mit der Beförderungsklasse – also Economy, Business oder First.
Luftfahrtexperte Cord Schellenberg erklärt: „Buchungsklassen ordnen die einzelnen Buchungen nach Wertigkeit, also insbesondere nach dem Preis des Fluges und nach den damit einhergehenden Flugscheinregeln.“Damit gemeint sind Optionen wie Umbuchung, Stornierung oder die Möglichkeiten eines Upgrades. Es gilt: Je flexibler das Ticket ist, desto teurer wird es verkauft. Wie viele teure und günstige Buchungsklassen für einen Flug am Markt sind, steuern die Airlines – je nach Buchungsstand und Nachfrage. Das Ziel: möglichst viel mit einem Flug verdienen. Schellenberg gibt ein Beispiel: „Werden beispielsweise an einem Dienstagmorgen viele Geschäftsreisende erwartet, werden viele Tickets in teuren Buchungsklassen angeboten. Sind an einem Samstagnachmittag auf derselben Strecke keine Geschäftsreisenden zu erwarten, werden viele Plätze in den billigen Buchungsklassen offeriert.“So kann es sein, dass ein Economy-Fluggast, der kurzfristig ein flexibles Ticket gebucht hat, das Zehnfache von dem bezahlt, was sein Sitznachbar Monate im Voraus für ein nichtflexibles Promotion-Ticket bezahlt hat. (dpa)