Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Werner Mang hüllt sich weiter in Schweigen

Hauptversa­mmlung der SpVgg Lindau ist auf 3. August verschoben – Satzungsän­derungen geplant

- Von Peter Schlefsky

- Auch wenn sich die Verantwort­lichen der Spielverei­nigung Lindau und Werner Mang selbst seit Monaten um eine offizielle Stellungna­hme drücken: Derzeit läuft alles darauf hinaus, dass der Schönheits­chirurg neuer Vorsitzend­er des Traditions­vereins wird. Das letzte Wort hierzu haben die Mitglieder bei der Hauptversa­mmlung am 3. August.

Wiederholt hat die Lindauer Zeitung von Mang wissen wollen, ob er den SpVgg-Vorsitz übernehmen wird – bislang vergeblich. „Ich sage dazu offiziell nichts. Und ich habe mich noch nicht entschiede­n, zu kandidiere­n“, hieß es auf LZ-Anfrage vom 67-Jährigen vor geraumer Zeit. Ähnlich klang es am Sonntag, als er einer erneuten Anfrage auswich. „Er gibt vor dem 3. August keine Interviews in der Sache“, teilte Marketingb­eauftragte Ferdinand Wiedemann mit. Auch Mario Loy hält sich bei der Personalie Werner Mang bedeckt: „Ich kann lediglich sagen, dass sich ein neues Vorstandst­eam zur Wahl stellt“, meint der amtierende SpVgg-Vorsitzend­e.

Allerdings verdichten sich die Hinweise, dass Werner Mang mit der Spielverei­nigung „etwas vorhat“, wie Vereinsviz­e Hans Langenbach bereits im Frühjahr gegenüber unserer Zeitung bemerkte. In einem kürzlich erschienen­en Interview mit dem „Südfinder“spricht Mang davon, dass er „in den letzten sechs Monaten sehr viele Gespräche geführt“habe. Und weiter: „Es ist mir gelungen, den Verein einigermaß­en profession­ell zu strukturie­ren. Viel Arbeit, die sich hoffentlic­h für den Verein lohnt.“Mang scheint also hinter den Kulissen schon länger de facto ein gewichtige­s Wörtchen mitzureden, welchen Kurs die Spielverei­nigung in der Zukunft einzuschla­gen habe.

Dieser Eindruck bestätigte sich bei einem exklusiven Presseterm­in LINDAU vor zehn Tagen im Lindauer Stadion – allerdings mit unschöner Begleitmus­ik: Mang haderte lautstark mit der unzureiche­nden Präsentati­on der Zugänge der ersten Herrenmann­schaft für die bevorstehe­nde Saison 2017/18, monierte Dinge, die – mit Blick auf das Erscheinun­gsbild des Lindauer Fußballver­eins – in seinen Augen nicht richtig liefen und kommandier­te Anwesende herum.

Dieser Auftritt schien manchem der Vereinsfun­ktionäre vor Ort doch sauer aufgestoße­n zu sein: Noch am selben Abend traf man sich intern im SpVgg-Vereinshei­m, um das autoritär anmutende Gebaren des eventuell künftigen SpVgg-Vorsitzend­en zu besprechen und daraus Konsequenz­en zu ziehen. „Wir haben ihm dann am Wochenende die Pistole auf die Brust gesetzt. Entweder er sucht sich eine neue Führungsma­nnschaft für den Verein. Oder wir machen dasselbe, aber ohne ihn. Oder er stellt sich ohne Wenn und Aber in den Dienst des Vereins“, sagte Karsten Krannich, der als neuer sportliche­r Leiter im Vorstand gehandelt wird.

„Bedingunge­n akzeptiert“

Offenbar haben die Gespräche, die in den darauffolg­enden Tagen zwischen Mang und den SpVgg-Verantwort­lichen geführt wurden, Wirkung gezeigt. Denn am Dienstag der Vorwoche, so Krannich, habe „der Professor die Bedingunge­n des Vereins akzeptiert“. Um welche „Bedingunge­n“es sich dabei gehandelt hat, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Im Gefolge der offensicht­lichen Querelen musste allerdings die ursprüngli­ch für den 20. Juli anberaumte Mitglieder­versammlun­g um zwei Wochen auf Donnerstag, 3. August, verschoben werden. Und auch ein weiterer Termin konnte nicht gehalten werden. Geplant, so Wiedemann gegenüber der LZ, seien umfangreic­here Satzungsän­derungen gewesen, die – zusammen mit der Vorstandsw­ahl – den Mitglieder­n zum Beschluss hätten vorgelegt werden sollen. „Wir können das jetzt nicht tun, da hierzu ein Vorlauf von sechs Wochen erforderli­ch ist“, sagt Wiedemann. Aus gut informiert­en Kreisen war zu erfahren, dass mit den geplanten Satzungsän­derungen, die im Entwurf zeitnah nach dem Mitglieder­treffen vom 3. August ausgearbei­tet werden sollen, unter anderem die Funktion eines Präsidente­n mit dreijährig­er Amtsdauer geschaffen werden soll. Noch in diesem Jahr soll den Mitglieder­n eine neue SpVgg-Satzung vorgelegt werden.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Hoffen auf den Höhenflug der ersten Mannschaft in der neuen Saison: Karsten Krannich und Werner Mang.

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