Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ein Familien-Thriller
D ie Berlinerin Helen hat nichts mehr zu verlieren. Sie hat Lungenkrebs im Endstadium und ihr Partner Sven hat sie gerade verlassen. In dieser Situation reist sie zurück in ihre Heimat, ins Saarland, zu Mutter und Schwester, den einzigen Familienangehörigen, die sie noch hat. Sie will im überschaubaren Dorf im Saarland Frieden schließen mit ihrer sehr kühlen Mutter und freut sich, ihre jüngere, geliebte und verwöhnte Schwester wiederzusehen.
Doch zu Hause angekommen stellt sie fest, dass ihre kleine Schwester von ihrem Ehemann Leon misshandelt wird, dem Helen aus gutem Grund schon vorher misstraute. Als Leon dann ermordet aufgefunden wird, gerät sie selbst unter Verdacht. Helen nimmt starke Medikamente gegen ihren Krebs – hat sie vergessen, was sie tut?
Jutta Herrmanns Thriller „Amnesia – Ich muss mich erinnern“ist ihr drittes Werk, und es ist genauso spannend wie die vorhergehenden. Die Autorin, selbst eine in Berlin lebende Saarländerin, beschreibt den ganz normalen Alltag, in dem sich plötzlich Katastrophen ereignen, in dem auch die Guten dunkle Geheimnisse verstecken und die Schwierigen bessere Eigenschaften entwickeln, als man denkt. In einer Art Familien-Thriller blickt sie hinter die menschlichen Fassaden – spannend und unterhaltend.