Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wetter beindruckt Traktorenfreunde nicht
Treffen historischer Schlepper bei der Schöre in Dietmannsweiler
- Das Treffen historischer, landwirtschaftlicher Fahrzeuge beim Brauereigasthof Schöre ist zum Großereignis geworden. Trotz des sonntäglichen sehr unfreundlichen Vormittags, haben sich nach Auskunft der Veranstalter über 350 Fahrzeuge eingefunden (über 400 im letzten Jahr) aus dem näheren und weiteren Umland sowie aus Österreich und der Schweiz.
„Wir hatten mehr als 140 Personen, die schon am Freitag oder am Samstag angereist sind und bei uns übernachtet haben“, berichtet Anja Bentele an der Empfangstheke. Die Nacht haben die Traktorfreunde in idyllischer Lage neben den Hopfengärten verbracht. Manche in ganz speziellen Wohnanhängern oder mit besonderen Campingausrüstungen. DIETMANNSWEILER Die Traktorenfreunde scheuen dabei auch längere Anreisen, etwa aus Karlsruhe, nicht. Darüber hinaus haben sich am Samstagabend und den Sonntag über insgesamt mehr als 1800 Besucher oder Zuschauer eingefunden, die Parksituation um Dietmannsweiler deutete das an. Das Ganze sei nur mit vollem gemeinsamen Familien- und Helfereinsatz zu bewältigten, lacht Bentele. Anziehungskraft haben wohl nicht nur die zahlreichen fantastischen Zug-, Arbeitsund Schleppfahrzeuge aus vergangenen Zeiten mit den klingenden Namen vergangener Zeiten, sondern auch die Bewirtung mit Ochs’ am Spieß, das hausgebraute Schöre-Bier oder die Biergartenatmosphäre im Hof mit der Kapelle Probst. Neben deren Hits herrscht das Geräusch alter Diesel vor, manche brüllen immer wieder auf, andere tuckern gemächlich einzylindrig vor sich hin. Ein voluminöser offener Schiffsdiesel röhrt – und betreibt eine kreischende Sägeblatt-Schleifmaschine.
Zehn Traktoren aus Ahaus
Das Publikum genießt die Erlebnisse – in jeder Altersklasse. Überwiegend männlich ist die Gruppe, die mit zehn Eicher-Traktoren aus Ahaus bei Markdorf gekommen ist. „Gerade mal zwei Stunden waren wir unterwegs“, berichten die älteren Herren stolz, und: „Der Regen hat uns weitgehend verschont.“Aber das Wetter mache auch nicht wirklich etwas aus, obwohl die meisten der älteren Modelle ohne Dachkonstruktion unterwegs sind. Die Veranstaltung sei ein Muss, ist zu erfahren, und mache regelmäßig schon seit Jahren Freude. Hans Rohner aus der Schweiz hat seine Reise am frühen Sonntagmorgen in Diepoldsau gestartet. Er ist etwas älter als sein LombardiniSchlepper Baujahr 1948. „Den habe ich habe ich ausnahmsweise mit dem Hänger hergefahren – aber schaffen würde er den Weg auch noch“, spricht’s und gibt noch mal kräftig Gas. Die Gäste haben am Sonntagnachmittag dem Ochs’ am Spieß kräftig zugesprochen, ebenso dem Bulldog-Bier. Immer noch kommen einige Schlepper angefahren – bis gegen später dann das Tuckern der abfahrenden Motoren überwiegt.