Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wo Schuhe schweben und Pudel posieren
Theater Valentino fasziniert Groß und Klein
(cdi) - Wenn die Valentinos im Kleinen Zelt auftreten, ist es für sie ein Heimspiel: Denn das Zelt ist ihr eigenes. Vor 15 Jahren hatten die Veranstalter des Kulturufers bei der Familie angefragt, weil sie noch ein Zelt benötigten. So kam die Zusammenarbeit zustande. Seitdem kommen die Valentinos jedes Jahr an den Bodensee. Am Sonntag hieß es wieder: Manege frei für den „Familienvarieté Lachmittag“.
Trotz der Hitze sind viele Menschen ins Zelt gekommen, vor allem Familien mit kleinen Kindern. Valentino begrüßt seine Gäste. Er ist derjenige, der an diesem Nachmittag durch das Programm führt. „Weltweit gibt es nur vier schwarze Theater“, erzählt er. In New York, Paris und Prag. Und heute auch in Friedrichshafen.
Atemberaubende Illusionen
Eine schwarzgekleidete Darstellerin präsentiert sich dem Publikum. Nur ihre Clownsmaske, die blauen Handschuhe und die Schuhe mit den rosafarbenen Streifen erstrahlen im Scheinwerferlicht. Dann wird es dunkel und die Darstellerin vor dem schwarzen Hintergrund unsichtbar. Bis auf Maske, Handschuhe und Schuhe ist nichts mehr zu sehen. Plötzlich wandert der eine Handschuh ganz nach links, der andere ganz nach rechts. Die Darstellerin kann unmöglich die Arme so weit ausbreiten. Es scheint sich noch eine zweite Person dazugesellt zu haben. Die Illusionen, die sie gemeinsam erzeugen, sind beeindruckend. Mal schweben die Schuhe über der Maske umher. Mal befinden sie sich zwischen Maske und Handschuhen. Die Kinder schauen fasziniert zu.
Zur Melodie von „It’s a sin“von den Pet Shop Boys. Am Ende sind es zehn Ringe, die um ihren Körper kreisen.
Nach einer Stunde ist die Show vorbei. Die Valentinos stehen am Ausgang und verabschieden sich persönlich von ihren Gästen. Mit Handschlag. Sie sind immer wieder gerne am Kulturufer. „Das Besondere ist die familiäre Atmosphäre“– da sind sich die Artisten einig.