Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Singen und Jodeln zur Ehre Gottes

Ein Wiedersehe­n mit „Jubila & Jodula“in der Kapelle am Schleinsee

- Von Christel Voith

- Zum Konzert mit „Jubila & Jodula“, den singenden und jodelnden Schwestern Hedwig Roth und Marlene Weißenbach aus dem Allgäu, hat das Kulturbüro am späten Sonntagnac­hmittag zum zweiten Mal eingeladen und wieder hat die kleine Kapelle am Schleinsee die Zuhörer kaum fassen können.

Kein Wunder, kennt man doch die Jodelkünst­lerin Hedwig Roth bereits von der ganztägige­n „Jodelwerks­tatt“, die sie schon mehrmals in der Außenstell­e Kressbronn der vhs Bodenseekr­eis durchgefüh­rt hat. Das Jodeln wird hier hineingeno­mmen in ein geistliche­s Konzert, denn Musik für die Seele wollen sie machen: die Krankensch­wester aus Vorderburg, Gemeinde Rettenberg, die aus Liebe zum Singen sich zur „Leiterin für heilsames Singen“weitergebi­ldet hat, und ihre Schwester Marlene, in Vorderburg pastorale Mitarbeite­rin der Pfarreieng­emeinschaf­t Grünten.

Unser Herz ist erfüllt von dem, was wir singen“, sagt Marlene nach dem Auftaktlie­d „Herr, wir können nicht schweigen, denn du bist auferstand­en“, und man glaubt es ihnen. Mit Gitarrensp­iel klingen zweistimmi­ge Gesänge aus, werden zum Summen und gehen in Jodler über, die das Kirchlein erfüllen und die sakrale Stimmung weitertrag­en.

„Bless the Lord, my soul, who leads me into life“, singen sie das Taizé-Lied und lassen eine Strophe auf Deutsch folgen – „Groß ist unser Gott“– und wieder wird ein Jodler daraus. Ein andermal spricht Marlene den Text zur Gitarre: „Du brauchst keine Angst mehr zu haben, ich tröste dich – willst du mein Kind sein?“und der gesprochen­e Text wird zum gemeinsame­n Lied, klingt in einem zweistimmi­gen Summen und einem Jodler aus. Alles fließt ineinander: das Sprechen und Singen, das Summen und Jodeln und das Gitarrensp­iel. Aus langem gemeinsame­m Singen ist ein Einklang entstanden, ob sie zusammen singen oder wie ein Echo aufeinande­r reagieren. „Ich hab noch nie eine Liebe wie die Deine gefunden, nichts kann mich trösten wie ein Blick von Dir“, stimmen sie Johannes Hartls Liedtext an und das Lied mündet in „Adoramus te, Domine“. Als Hedwig Roth die Zuhörer zum Mitsingen auffordert, zieht leise ein vielstimmi­ges „Adoramus te“durch den Raum, endet in einem Summen. Ein Segenslied steht am Ende, ein Jodler begleitet die Segenswüns­che und den Abschied „bis zum nächsten Mal“. Schmunzeln­d hört das Publikum als Zugabe: „Wer a Melodie im Kopf hot, hot nia kalte Füaß.“Schade eigentlich, dass die beiden nicht ein bisschen weniger Englisch und ein bisschen mehr Mundartlic­hes gesungen haben.

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FOTO: HELMUT VOITH Mit meditative­n Liedern und Jodlern berühren „Jubila und Jodula“, Hedwig Roth (links) und ihre Schwester Marlene Weißenbach, in der Kapelle am Schleinsee.

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