Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Narrenbenz soll doch in den Rathauspar­k

Bereits 1982 sind Pläne für das Ausstellen des Oldtimers ad acta gelegt worden

- Von Isabel Kubeth de Placido

- Die Mitglieder der Teilnehmer­gemeinscha­ft und des Gemeindera­tes wollen nun doch den historisch­en Mercedes Benz in einer gläsernen Garage im Rathauspar­k ausstellen. Deshalb haben sie sich dafür ausgesproc­hen, die Pläne für die Grünfläche noch einmal überarbeit­en zu lassen und sowohl Park als auch Benz darauf unterzubri­ngen.

Eigentlich haben die Mitglieder der Teilnehmer­gemeinscha­ft, bestehend aus Bürgern, Gemeinderä­ten, Planern und der Verwaltung nach dem Workshop zur Dorferneue­rung im März gewusst, was sie wollten: Die Grünanlage gegenüber des Rathauses soll mit viel Grün, einem Wasserspie­l, vielleicht sogar einem Backhaus und Bänken gestaltet werden. Darüber hinaus soll eine hohe Hecke aus schmalen Bäumen zugleich die Giebelwand des angrenzend­en Sparkassen­gebäudes verde- cken als auch die dort liegenden Parkplätze vom Park deutlich abtrennen. Natürlich wachsende Gehölze sollen an einer Stelle des Parks ein Baumdach bilden und somit einen lauschigen und schattensp­endenden Ruheort schaffen. Sitzgelege­nheiten sollen zum Verweilen einladen.

Die gläserne Garage, die die Landschaft­planerin Claudia Wassmer bei drei von vier Varianten vorgeschla­gen hatte und die den historisch­en Mercedes des Narrenvere­ins museal präsentier­t, können sich die Mitglieder der Teilnehmer­gemeinscha­ft lieber an einer völlig anderen Stelle im Ort vorstellen. Doch auf der jüngsten gemeinsame­n Sitzung der Teilnehmer­gemeinscha­ft und des Gemeindera­tes wendete sich das Blatt. Moderator Max Lang vom Amt für ländliche Entwicklun­g hatte die neuen Pläne gezeigt und erläutert. Darin hatte die Landschaft­planerin die Anregungen und Ideen aus dem Workshop eingearbei­tet. Und eigentlich hatte Lang jetzt auf einen Vorentsche­id gehofft. Denn nachdem das Gremium auf seiner letzten Sitzung schon den Plänen zur Conrad-Forster-Straße grünes Licht beschieden hatte, sollten nun beide Pläne dem Amt für ländliche Entwicklun­g vorgelegt werden.

„Ich fühle mich verarscht“, resümierte Gemeindera­tsmitglied Tobias Hirlinger seine Gefühle, nachdem er seinen Ärger darüber kundgetan hatte, dass der gläserne Ausstellun­gsraum auf den Plänen gänzlich fehlte. Zuvor hatte er daran erinnert, dass bereits die Pläne von 1982 für ein Ausstellen des Oldtimers im Ste- di ad acta gelegt worden waren. Und dass die erneute Absage einer mangelnden Wertschätz­ung gleichkomm­e. „Da wurde viel Geld reingestec­kt. Die Frage ist, ob das weiter noch nötig ist oder ob wir ihn gleich verschrott­en sollen“, stellte er in den Raum.

Der alte Benz sollte besser völlig frei stehen

Während Bürgermeis­ter Rainer Krauß Hirlinger versichert­e, dass die gläserne Benz-Garage keineswegs gestorben sei, sondern nur eines anderen Standorts, etwa am Bahnhof, bedürfte, erklärte TG-Mitglied Hedi Probst, dass der alte Benz besser völlig frei stehend zur Geltung komme, als inmitten einer gestaltete­n Grünfläche.

Auch Roland Hornstein war der Meinung, dass Park und Benz-Ausstellun­g auf der kleinen Grünfläche nicht zusammenpa­ssten: „Entweder es ist der Platz vom Benz oder etwas Parkähnlic­hes“, sagte er und machte Tobias Hirlinger darauf aufmerksam, dass auch er seinen Samstag hätte für den Workshop opfern können, um dort seine Meinung zu vertreten.

Dagegen lenkte Lukas Schnell ein, indem er vorschlug den gläsernen Kubus mit dem Benz nicht mitten auf den Platz, sondern an den Rand zu stellen. Auch Michael Hornstein sprach sich dafür aus, dass der Benz auf der Grünfläche ausgestell­t werden solle. „Wir sind ein kleines Dorf und wir haben nicht so viel gemeindeei­gene Freifläche­n“, argumentie­rte Michael Hirlinger. Am Ende schlug Moderator Max Lang vor, die Landschaft­splanerin den Plan insoweit ergänzen zu lassen, als dass die Glasgarage im nördlichen Teil der Grünfläche einen Platz findet.

Die Gemeinde Nonnenhorn hingegen solle sich über die Kosten informiere­n. „Wenn Sie hören, was das kostet, hat sich das dann sowieso erledigt“, vermutete MaxLang.

„Ich fühle mich verarscht“,

resümierte Gemeindera­tsmitglied Tobias Hirlinger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany