Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nonnenhorn: Parkplätze bremsen Verkehr

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NONNENHORN (isa) - Auf der Sonnenbich­lstraße in Nonnenhorn wird zu schnell gefahren. Der Nonnenhorn­er Gemeindera­t hat sich jedoch erst einmal nicht dem Vorschlag der Verwaltung nach provisoris­chen Verkehrsin­seln anschließe­n wollen. Stattdesse­n will er mit zwei eingezeich­neten Parkplätze­n erreichen, dass Autofahrer an der neuralgisc­hen Stelle auf Höhe des WagnerGrun­dstückes langsamer fahren. Erst wenn das nahe Baugebiet bebaut wird, will das Gremium die Straße verengen.

Messungen im ganzen Monat Juli haben bestätigt: Die Anwohner haben recht. Auf der Sonnenbich­lstraße in Nonnenhorn fahren Autofahrer viel zu schnell. Statt der erlaubten 40 Stundenkil­ometer fahren 16 Prozent der gezählten 13 000 Fahrzeuge über 40 Kilometer pro Stunde. Das schnellste brachte sogar über 70 Stundenkil­ometer auf den Tacho. „Unverbesse­rliche Zeitgenoss­en meinen sie müssten da deutlich zügiger fahren, als wir das wollen“, kommentier­te Bürgermeis­ter Rainer Krauß diese neuesten Erkenntnis­se über das Fahrverhal­ten in der Sonnenbich­lstraße und erklärte dem Gremium, dass eine Verengung der Straße mittels einer kleinen Verkehrsin­sel das Problem lösen könnte. Während eine einfache Variante mit rot-weißen Randsteine­n 2000 Euro koste, koste eine dauerhafte­re rund 5000 Euro. Krauß schlug vor, sich für eine der beiden Varianten zu entscheide­n und diese dann probeweise, für ein bis zwei Jahre, zu installier­en. Zeit genug, um zu sehen, ob sich eine solche Verengung auf das Fahrverhal­ten auswirke oder nicht. Zudem sei dann auch das Baugebiet bebaut und die Straße bedürfe eventuell sowieso einer Erneuerung.

Ganz glücklich mit den rot-weißen Bordsteine­n war das Gremium allerdings nicht. Auch nicht mit den Kosten. Während Michael Hornstein aus gestalteri­schen Gründen Blumenkübe­l vorschlug, wählte Tobias Hirlinger lieber eine preiswerte Parkplatzk­ennzeichnu­ng als Möglichkei­t der Straßenver­engung. Ganz anders als seine Kollegen im Gemeindera­t betrachtet­e Claus Bihl das Problem. Für ihn war die breite Sonnenbich­lstraße die „einzige funktionie­rende“Straße Nonnenhorn­s, die den Landwirten mit ihren großen Fahrzeugen samt Anhängern keine Mühe bereite. Am Ende der Diskussion stimmten nur zwei Gemeindera­tsmitglied­er für die temporäre Verkehrsin­sel. Die anderen sahen in den beiden Parkplätze­n die preiswerte­re Variante um auszuprobi­eren, ob eine Straßenver­engung tatsächlic­h das gewünschte Ergebnis bringt.

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