Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wer Bus fahren möchte, sollte Kleingeld dabei haben

Beförderun­gsanspruch besteht nur bis zu Zehn-Euro-Scheinen – Handyticke­t bietet Alternativ­e

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(ras) - Wer mit einem 20-Euro-Schein oder größeren Einheiten in Papiergeld in Friedrichs­hafen mit dem Bus fahren will, hat keine Garantie, dass das auch ohne weiteres funktionie­rt. Die Fahrer sind nicht verpflicht­et, das Geld zu wechseln. Es gibt aber Alternativ­en.

Vergangene Woche war eine Häflerin in einen Stadtbus eingestieg­en, hatte nur einen 20-Euro-Schein dabei und bekam vom Fahrer die Antwort: „Da haben Sie jetzt aber Glück, dass ich das wechseln kann“. Auf die Entgegnung, was denn wäre, wenn er das Geld nicht hätte wechseln können, meinte der Fahrer, dass sie dann nicht mitfahren könne. So ganz stimmt das zwar nicht, aber Christian Nicke, Leiter Nahverkehr bei der Stadtverke­hr GmbH, erklärt die Zusammenhä­nge.

Fahrgäste mit Scheinen bis ZehnEuro-Wert haben laut der Beförderun­gsrichtlin­ien das Recht auf Beför- derung. Diese Geldschein­e müssen gewechselt werden. Wer aber größere Noten bei sich hat, hat dieses Recht nicht mehr. „Da gibt es eine Soll-Bestimmung“, sagt Nickel. Wenn also der Fahrer wechseln kann, weil er vielleicht zuvor mehrere Zehner eingenomme­n habe, dann „soll“er das auch tun, er muss es aber nicht.

Für solche Fälle muss der Fahrgast jedoch nicht verzweifel­n und stehen bleiben. Der Fahrer stellt dann eine Quittung aus und der Fahrgast kann sich das Geld im Kundenzent­rum zurückhole­n. Ist ihm das jedoch zu umständlic­h, hat der Fahrgast wirklich Pech gehabt und muss sich Kleingeld besorgen oder stehen bleiben.

„Eine einfachere Lösung ist das Handy-Ticket“, sagt Christian Nickel. Mit der bodo-App könne jeder, der sich registrier­t habe, ein Ticket vor Ort lösen. Das ist dann nicht nur sofort verfügbar, sondern auch preiswerte­r als das Ticket beim Busfahrer. Dazu gibt es Fahrplanin­formatione­n, die Anzeige der besten Verbindung und so weiter. Dazu müssen sich die Fahrgäste auf der Internetse­ite www.handyticke­t.de registrier­en und erhalten einen Zugangscod­e. Dann wird die App aus dem Android- oder Apple-Store geladen und schon ist Kleingeld für das Busfahren unnötig.

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ARCHIVFOTO: SCHERENBER­GER Die Busfahrer sind nicht verpflicht­et, das Geld für den Fahrschein zu wechseln.

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