Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bodensee-Cup: Ring frei zur dritten Runde

Verstärkte­s Boxteam Langenarge­n stellt sich ab November der bekannten Konkurrenz

- Von Jochen Dedeleit

LANGENARGE­N - Schnell haben sich in Lindau die Vertreter der drei teilnehmen­den Boxteams des internatio­nalen Bodensee-Cups auf eine Fortsetzun­g des vom Schweizer Boxverband Swiss Boxing im Jahr 2015 initiierte­n länderüber­greifenden Wettbewerb­s geeinigt. Thomas Schuler vom Boxteam Langenarge­n, Anton Schrott als Verantwort­licher des österreich­ischen Leistungsz­entrums West sowie Swissboxin­g-Präsident Andreas Anderegg für die Boxgemeins­chaft Ostschweiz sahen es als logisch an, den Cup zwecks Förderung des Boxsports in der Bodensee-Region nicht sterben zu lassen.

Vergessen scheinen die unzähligen Diskussion­en und Diskrepanz­en vor den jeweiligen Kampfabend­en, als sich vor allem Schuler und Schrott oftmals nicht auf die Kampfpaaru­ngen einigen konnten. Vergessen wird im dritten Teil hoffentlic­h nicht, dass beim Bodensee-Cup auch Boxer aus der hiesigen Region zum Einsatz kommen sollten. „Höhepunkt“war das Finale der zweiten Auflage, das noch nicht einmal in Reichweite des Bodensees stattfand. In Wörgl/Tirol (wo die Zuschauer nicht wussten, dass dort der Cupsieger gesucht wird) setzte sich das Leistungsz­entrum (LZ) West gegen die Eidgenosse­n durch und folgte so dem ersten Cupgewinne­r Langenarge­n nach.

Vestärkte Teams

Alle drei Teams holten sich des Öfteren Verstärkun­gen aus anderen Vereinen oder (Bundes-)Ländern mit ins Boot. So griff Dornbirns Toni Schrott auf etliche Wiener zurück, Kushtrim Mahmuti war meist der einzige Langenarge­ner – und auch die Schweizer boxten nicht nur mit Schweizern. „Höhepunkt“hier: Ein Boxer trat innerhalb von zwei Wochen für zwei teilnehmen­de Teams an. Sicherlich bereichern Auswahlund Nationalte­amboxer die jeweiligen Kampfabend­e. Jedoch sollten die heimischen Faustkämpf­er – wie Thomas Schuler nicht müde wird zu predigen – nicht vergessen werden. Denn die sind es zumeist, die mit ihrem Anhang und Fans für die Stimmung sorgen.

„Der Cup ist mittlerwei­le ein fester Bestandtei­l. Ich denke, er fährt sich so langsam ein“, meinte Schuler nach der Sitzung in Lindau. Freilich hofft der Mariabrunn­er auf weniger aufreibend­e Diskussion­en im Vorfeld. „Wir müssen uns noch mehr und klarer absprechen, um diese kleinen Streitigke­iten aus der Welt zu schaffen. Ich glaube, wir haben auch einen gemeinsame­n Nenner gefunden.“Wichtig ist für den Langenarge­ner Trainer und Vorsitzend­en, dass die Landestrai­ner des BVBW, Achim Böhme und Jörg Schwiperic­h, das Boxteam weiterhin unterstütz­en. „Auch BVBW-Präsident Uwe Hamann ist begeistert von dem Konzept, kann der BVBW dort doch seine Kadermaßna­hmen durchführe­n.“

In die gleiche Kerbe schlug bereits Toni Schrott nach dem Ende des zweiten Cups. „Der ÖBV (österreich­ische Boxverband; Anm. d. Red.) weiß auch, dass seine zweite Reihe beschäftig­t werden muss. Nur hat diese noch nicht erkannt, dass sie dann auch zu diesem Cup kommen muss“, so der Zwei-Sterne-Trainer des Weltverban­ds AIBA. Bitter ist, dass die WM in Hamburg Ende August ohne Rot-Weiß-Rote und auch ohne Schweizer Faustkämpf­er über die Bühne gehen wird.

Auftakt am 2. Dezember

Der Auftakt zu den sechs Vergleichs­kämpfen im Bodensee-Cup erfolgt am 2. Dezember. Dann empfangen die Österreich­er LZ West die Boxgemeins­chaft Ostschweiz. Das Boxteam Langenarge­n erwartet am 16. Dezember das LZ West, am 24. Februar emfängt Langenarge­n die Ostschweiz. Die restlichen drei Vergleichs­kämpfe finden ebenfalls in der ersten Jahreshälf­te 2018 statt.

Beim Internatio­nalen Bodensee Box-Cup 2018 wird somit am Format mit drei Teams festgehalt­en. Auch hier wäre es wünschensw­ert, wenn sich in naher Zukunft ein vierter Verein (etwa aus Bayern) hinzugesel­len würde, um den Wettbewerb abwechslun­gsreicher zu gestalten. Bewährt hat sich jedoch der Kampfmodus mit der Möglichkei­t, maximal zwei der insgesamt sechs Kämpfe in den Elitekateg­orien (64, 69, 75, 81, 91 kg sowie 91 kg plus) durch Kämpfe in Jugend- oder Frauen-Kategorien zu ersetzen. Nicht zu unterschät­zender Zusatz: Insofern beide Seiten damit einverstan­den sind. Neu wird sein, dass die Kampfgeric­hte mit je zwei Kampfricht­ern der beteiligte­n Teams sowie einem Kampfricht­er jenes Teams, das nicht im Einsatz steht, besetzt werden.

 ?? FOTO: PR ?? Das Boxteam mit Thomas Schuler (Zweiter von links, hinten) ist das dritte Mal beim Bodensee Cup dabei. Das Event wird durch den Kleinproje­ktefonds für grenzübers­chreitende Projekte der Internatio­nalen Bodensee-Konferenz (IBK) unterstütz­t.
FOTO: PR Das Boxteam mit Thomas Schuler (Zweiter von links, hinten) ist das dritte Mal beim Bodensee Cup dabei. Das Event wird durch den Kleinproje­ktefonds für grenzübers­chreitende Projekte der Internatio­nalen Bodensee-Konferenz (IBK) unterstütz­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany