Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Das ist nun mal unser Fest“
„LaBrassBanda“hat Änderungen erfordert – An fünf Tagen Weinfest sind rund 150 Helfer im Einsatz
MECKENBEUREN (ari) - Seit Tagen bereitet der Musikverein Meckenbeuren das Weinfest vor: Musikanten und Helfer bauen auf und organisieren. Doch die Planungen dauern schon länger – gerade der Auftritt von „LaBrassBanda“am heutigen Donnerstag hat die Veranstalter vor Herausforderungen gestellt. Anja Reichert hat mit Andrea Smigoc, Vorsitzende des Musikvereins, über Planung, Abläufe und Veränderungen gesprochen.
LaBrassBanda ist ein Highlight in diesem Jahr. Was bedeutete deren Kommen für Ihre Planung?
Die Planung für LaBrassBanda ist schon vor eineinhalb Jahren losgegangen: Als klar war, dass sie kommen, mussten wir abchecken an welchem Tag wir die Veranstaltung überhaupt machen können. Weil jeder Tag des Weinfests eigentlich sehr gut läuft, haben wir für dieses Jahr beschlossen, dass wir einen Tag früher anfangen und den Donnerstag anhängen. Heißt: Das Weinfest geht in diesem Jahr einen Tag länger. Dann mussten wir natürlich auch Auflagen der Band erfüllen: So mussten wir bei Stromanschlüssen aufrüsten und die Security aufstocken. Zudem gibt es zwei Eingänge, und das Festgelände ist mit Bauzäunen komplett abgesperrt. Gläser und Glasflaschen sind am Donnerstag nicht erlaubt, so dass es nur Plastikbecher gibt. Es ist unglaublich viel zu beachten für diesen einen Abend.
Betreffen die Änderungen das gesamte Weinfest?
Nein, die Bauzäune bauen wir wieder ab, die Leute müssen ja auch aufs Festgelände kommen. Außerdem tauschen wir die Plastikbecher wieder durch Glas aus. An allen Ständen gibt es dann wieder ganz normale Gläser. Am Donnerstagabend ist auch nicht bestuhlt, damit die Besucher auch ins Zelt passen. Das holen wir aber nach: Am Freitag werden wir dann wie gewohnt bestuhlen.
Erstmals gibt es in diesem Jahr auch Holzdielen im Zelt ...
Der Holzboden war im ersten Moment für den Auftritt von LaBrassBanda. Bei einem Grasboden würden Effekt und Atmosphäre völlig verloren gehen. Zweitens war uns klar, dass wenn wir den Abend auf Grasboden stattfinden lassen und mehr als 2000 Leute kommen, dann ist kein Gras mehr da. Diese Punkte haben uns dann dazu bewogen, den Holzboden zu machen. Jetzt ist der Boden drin, und wir finden ihn echt toll. Er sieht klasse aus. Vielleicht wird es den Holzboden im kommenden Jahr wieder geben.
LaBrassBanda ist nicht das einzige Highlight. Sie bieten ein Programm mit diversen Bands und Kapellen. Wie wird das organisiert?
Gerade „Alpen-Mafia“fragen wir zum Beispiel noch nach ihrem Auftritt für das kommende Jahr an. Manchmal muss man aber zunächst auch den Trend beobachten – Dirndl und Lederhosen sind im Moment so ein Trend. Man muss schauen, ob das vielleicht irgendwann kippt, ob es wieder eher in Richtung CoverBand geht. Aber das ist im Moment einfach nicht der Fall und darum bleiben wir auch vorerst bei Blasmusik, Volksmusik, Schlager und Charts. Bei den Musikkapellen entscheiden wir recht spontan und oft funktioniert das über Gegenbesuche: Wenn wir bei einer anderen Kapelle einen Frühschoppen spielen, besuchen die auch uns. So entscheidet sich das oft mitten im Jahr. Die Zeitspanne von eineinhalb Jahren Planung kommt allein wegen LaBrassBanda. Es gibt ein Arbeitseinsatzteam bei uns. Das sind drei Mädels, die das managen. Die Leute, sprich der Helferstamm, wird angeschrieben. Das sind aktive und passive Mitglieder, Angehörige, Freunde und Helfer, die uns unterstützen. Die können sich dann eintragen, was sie tun wollen. Und so kommt die Besetzung zusammen. Das funktioniert super und die Hilfsbereitschaft ist auch Jahr für Jahr da.
Wie viel Eigenleistung steckt im Weinfest?
Der Verein stemmt quasi alles in Eigenleistung. Es sind der Musikverein Meckenbeuren und seine Helfer.Wir sind rund 70 Musikanten, mit den Helfern sind wir rund 150 Menschen, die während des Weinfests an irgendeiner Stelle mitarbeiten. Jeder Musikant ist an drei Tagen im Einsatz: Freitag, Samstag, Sonntag; am Montag spielen wir selbst. Viel mehr geht nicht.
Bleibt bei der Arbeit überhaupt noch Zeit zum Genießen?
Die Zeit, sich einen Abend irgendwo hinzusetzen, haben sicherlich die wenigsten. Aber das ist auch jedem klar: Das ist nun mal unser Fest, an dem wir natürlich auch etwas verdienen wollen. Das geht nur wenn jeder mitarbeitet – und das tun auch alle. Dieses Fest ist reine Teamarbeit. Der Vorstand kann planen und organisieren, aber es dann auch umzusetzen, funktioniert nur im Team. Und das klappt auch echt super. Am Montagabend haben dann alle anstrengende Tage hinter sich und dann sitzen die Musiker auf der Bühne und machen da noch so eine Sause, bevor am Dienstag dann gemeinsam abgebaut wird – das bewundere ich sehr.
Alle Infos und Programmpunkte finden Sie auf der Homepage des Musikvereins Meckenbeuren.