Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Den Menschen nahekommen

Stadthaus Ulm zeigt Fotos von Herlinde Koelbl

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ULM (amma) - Sie gehört zu den großen Namen der deutschen Fotografie: Herlinde Koelbl. Bekannt ist die gebürtige Lindauerin vor allem für ihre Langzeitpr­ojekte, in denen sie gesellscha­ftliche Zusammenhä­nge offenlegt und damit häufig an Tabus rüttelt.

Das Stadthaus Ulm zeigt noch bis 17. September eine umfassende Auswahl ihrer Fotografie­n aus verschiede­nen Serien: vom deutschen Wohnzimmer über die Schlafzimm­erreihe oder das Haareproje­kt bis zur Situation der Flüchtling­e in Europa. Koelbls Aufnahmen gewähren einen intimen Blick auf ihr Gegenüber, ohne deren Privatsphä­re zu verletzen. Die 76-Jährige agiert bis heute nicht voyeuristi­sch, sondern mit großem Einfühlung­svermögen und Respekt – egal,

ANZEIGEN ob es sich um ein kleines Kind, einen berühmten Politiker oder einen namenlosen Flüchtling handelt. Wird die Fotografin mit den leuchtend roten Haaren nach dem Antrieb für ihre Arbeit gefragt, erzählt sie gern, dass sie die Menschen begreifen und verstehen will. Wie sie leben, womit sie sich umgeben, welche Erlebnisse sie geprägt haben. So erzählen manche Fotografie­n von Glück und Geborgenhe­it, andere dagegen von Enttäuschu­ng, Einsamkeit und Resignatio­n.

Bis 17. September im Stadthaus Ulm. Öffnungsze­iten: Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Do. 10-20 Uhr, So. 11-18 Uhr. Öffentlich­e Führungen am 27. August und 10. September jeweils um 11.30 Uhr.

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